Hamed Abdel Samad - Der islamische Faschismus

Was will der politische Islam? Wie denkt er über sich selbst und andere Gesellschaftsformen? Und wie geht es einem Nichtraucher nach einer Diskussion mit Helmut Schmidt?

Kommentare

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    Bernd Kammermeier

    Vielen Dank an Hamed Abdel-Samad für sein Wissen, sein Engagement und seinen Mut, uns daran teilhaben zu lassen. Danke auch den Veranstaltern und den Produzenten des Videos.

    Der für schönste Satz kam aus dem Publikum: "Kritik am Islam ist ein Geschenk an die Muslime!" Das ist wahr und sollte langsam auch von der Politik umgesetzt werden. Wir tun Muslimen keinen Gefallen, wenn wir weiterhin die rückwärtsgewandten Kräfte nicht nur tolerieren, sondern hofieren und fördern - sicher mit maßgeblicher Unterstützung durch klerikale Kräfte der anderen Monotheismen, da diese ihre Schafsfelle langsam davonschiwimmen sehen. Es ist also ein Bündnis der letzten Bequemen, die Angst haben - berechtigte Angst - dass sie ihr einfaches Leben (sattes Gehalt bei relativem Nichtstun) aufgeben müssen.

    Doch Politik ist - wie der von Polis (von altgriechisch "Stadt" oder "Staat") abgeleitete Begriff nahelegt - für alle Bürger eines Staates da. Dualistische Gruppierungen - wie Religionen oder andere extreme Ideologien - arbeiten dem zuwider. Das MÜSSEN Politiker irgendwann begreifen und entsprechend HANDELN.

    Ich habe "Multi-Kulti" mal so verstanden, dass zu einer Kultur weitere Kulturen als Bereicherung hinzutreten. Zu Rezepten für Schweine- und Rindfleischgerichte treten solche mit Hammel, oder Käse aus Kuhmilch wird ergänzt durch Käse aus Ziegen- oder Schafsmilch etc.. Entsprechendes gilt für jeden sonstigen Bereich im Leben - Musik, Literatur, Bekleidung, Lebensart, Erkenntnis etc.

    Was ich seit einiger Zeit begriffen habe, ist, dass gerade die Islamverbände aus "Multi-Kulti" gerne "Wegnehmi-Kulti" machen würden. Nicht die Bereicherung für die "Bürger mit Migrationshintergrund" (für die Multi-Kulti ja auch gelten sollte) steht im Vordergrund, sondern das exakte Gegenteil: Die Deutschen sollen in Schul- oder Arbeitskantinen auf alle Speisen verzichten, die haram sind, die eigenen Kinder dürfen nicht am Leben der Kuffar teilnehmen, sich nicht so kleiden, nicht den Umgang mit ihnen pflegen, nicht alles lernen, nicht so sein.

    Multi-Kulti wäre konsequent umgesetzt eine wunderbare Bereicherung für jede Gesellschaft, doch in der Praxis des Islams - und nur des Islams - ist es eine Reduktion, eine Vernichtung von Kultur. Und dies spiegelt exakt die Situation in sogenannten Gottesstaaten wieder, in denen selbst die Errungenschaft arabischer Kultur zurückgedrängt werden, weil fast alles "haram" ist. Der Islam an sich ist nicht nur "anti-multi-kulti", sondern "kulti-vernichti".

    Auch dies sollte Politikern zu denken geben. Was ist so schwer verständlich daran, dass es in einem freien Land weder Speise-, noch Bekleidungs-, sexuelle Orientierungs- oder Musikvorschriften gibt? Dass Freiheit etwas Verteidigungswürdiges ist und nichts, das man mit vielen Einschränkungen zu einem Freiheitchen verkümmern lässt? Wir brauchen mehr Freiheit und mehr echtes "Multi-Kulti", mit wechselseitiger Unterstützung aller gesellschaftlichen Kräfte, um religiöse oder kulturelle Gegensätze nicht zu Gräben, sondern zu Chancen für ein besseres Leben zu machen.

    Die Politik muss sich endlich dieser Verantwortung stellen, die sie auch muslimischen Mitbürgern gegenüber hat. Deren ausgrenzendes System, den Islam, weiterhin zu stützen führt nicht zum Zurückdrängen der Ausgrenzung. Dies erscheint mir so logisch, dass ich mich kaum traue, es aufzuschreiben. Aber in Berlin muss diese Botschaft neu sein.

    Traurig, aber wahr.

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