Immer Opfer

Juden - die wurden doch schon im Mittelalter als Geldverleiher verfolgt und dann in der Nazi-Zeit ermordet. 70 Jahre nach Kriegsende vermitteln deutsche Schulbücher ein verkürztes Bild der Geschichte, teilweise sogar ein falsches.

Immer Opfer

Im Jahr 1819 kam es in vielen deutschen Städten zu gewalttätigen Demonstrationen. Handwerker, Händler, Studenten protestierten gegen ihre jüdischen Mitbürger, beschimpften sie, zerstörten Geschäfte, Wohnungen und Synagogen. So erfahren es Neunt- und Zehntklässler an Schulen in Sachsen aus dem Schulbuch "Expedition Geschichte 3". Dann folgt ein merkwürdiger Arbeitsauftrag:

"Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung gab es seit dem Mittelalter. In unserem Jahrhundert erreichten sie die größten Ausmaße. Was weißt du darüber?"

Dirk Sadowski, Wissenschaftler am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, hält Fragen wie diese für missglückt - und leider für typisch, wenn es um die jüdische Geschichte geht. Nicht nur, dass sich die Schulbuchautoren im Jahrhundert irren. Der Holocaust, die systematische Vernichtung der europäischen Juden durch das Deutsche Reich, wird nur wie eine weitere Ausschreitung dargestellt. "Eine solche Formulierung verniedlicht den Holocaust fast schon unfreiwillig", sagt Sadowski.

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