Politik und Justiz müssten prüfen, ob Inhalte von Bibel und Koran gegen unsere Rechtsordnung verstoßen

Die uns tatsächlich unbekannten Autoren der Schriften von Bibel und Koran haben die Inhalte ihrer „Werke“ interessengeleitet auf die gleiche Art und Weise zusammen fantasiert, wie es die späteren Autoren von Büchern der Belletristik und Trivialliteratur (Profanliteratur) vornehmlich zu tun pfleg(t)en.

Obwohl man es also objektiv bei all diesen Büchern, ob für heilig erklärt oder nicht, jeweils mit fiktiven, durchweg von den jeweiligen Autoren „aus den Fingern gesogenen“ Inhalten zu tun hat, verhalten sich und denken die Leser von Bibel und Koran im Verhältnis zu Lesern von Büchern der Belletristik und Trivialliteratur völlig anders, was eigentlich erstaunen müsste. Denn Leser von Bibel und Koran glauben aufgrund der von ihnen durchlaufenen regelmäßig religiös geprägten Sozialisation durchweg, dass diese Buchtexte und die darin zum Ausdruck kommende Intention letztlich von einer Macht stammen müssen, die nicht menschlich sein kann. Lesen dieselben Leser aber Bücher der Belletristik oder Trivialliteratur, so haben sie diesen Glauben nicht, sondern sind sich eigenartigerweise kontralogisch sicher, es hier allein mit „Menschenwerk“ zu tun zu haben.

Kontralogisch ist die Denk- und Verhaltensweise der Bibel- und Koranleser deswegen, weil sie doch in ihrer religiösen Sozialisation eingetrichtert bekommen haben werden, dass alles, was existiert und den Menschen möglich ist zu produzieren, allein auf die Macht, an deren Existenz sie glauben, zurückzuführen ist. Gleichwohl scheint es für diese Leser nicht vorstellbar zu sein, dass Autoren von Büchern der Belletristik und Trivialliteratur sie letztlich, ohne es selbst zu wissen, auch im „Auftrage“ derselben „Macht“ geschrieben haben könnten, die sie hinter den Texten von Bibel und Koran vermuten.

Hier hat man es mit einem Beispiel der verqueren Logik Gläubiger zu tun, wie sie glaubensinnewohnend ist.

Viele Mitglieder christlicher und islamischer Szenen sind also, wie es scheint, von einer verqueren Logik infiziert. Das äußert sich z. B. darin, dass sie nicht immer durchgängig im Sinne der „Glaubenslehre“, der sie sich jeweils verpflichtet fühlen müssten, „glaubenskonsequent“ sind. Wären sie es, dann müssten sie eigentlich auch z. B. Texten von Büchern der Belletristik und Trivialliteratur und den darin enthaltenen Intentionen „Glaubensrelevanz“ zumessen und sie bei ihrem religiösen Lebensvollzug einbeziehen. Denn der religiöse Glaube hat ja u. a. zum Inhalt, dass alles, was existiert und von Menschen produziert wurde/wird, auf das „Superwesen“, was im Hirn Gläubiger herum spukt, zurückgeführt werden muss bzw. als von ihm iniziiert zu gelten hat.

Diese „Macht“, sollte sie existent sein, würde es sicher nicht tolerieren, wenn Gläubige Produkte, deren Herstellung sie beim Menschen gewissermaßen geistig iniziiert hat, nicht respektvoll in ihren Glauben integrieren.

Das würde bedeuten, dass die „Glaubens-Infizierten“ auch z. B. religions-, glaubens- und kirchenkritische Bücher und Schriften lesen und sich mit ihnen intellektuell auseinandersetzen müssten. Auch dieses „Elaborat“ müssten sie sich eigentlich zu Gemüte ziehen, wenn sie Kenntnis von ihm erlangen sollten.

So paradox es erscheinen mag, könnte „Glaubenskonsequenz“ letztlich auch dazu führen, dass sich daraus eine „Antigläubigkeit“ entwickelt, also „Glaubens-Infizierte“ vom „Glaubens-Virus“ wieder oder erstmalig „geheilt“ würden.

Wer von den „Glaubens-Infizierten“ „glaubenskonsequent“ glauben sollte, müsste auch glauben, dass z. B. das Menschenwerk inform der Menschenrechtskonvention(en) von der „übernatürlichen Macht“, an die sie/er glaubt, iniziiert wurde.

Ein(e) „glaubenskonsequent“ Glaubende(r) befindet sich aber in dem Dilemma, welches darin besteht, dass es nicht nur zum Glaubensinhalt gehört, dass alles, was existiert und Menschen produzieren, auf die „himmlische Macht“ zurückzuführen ist bzw. von ihr iniziiert wurde, sondern, dass zu diesem Inhalt auch die Behauptung gehört, dass diese „Macht“ den Menschen mit einer Willensfreiheit ausgestattet hat.

Wenn nun die von den „Glaubens-Infizierten“ als existent vorausgesetzte „himmlische Macht“ von allem die direkte oder zumindest indirekte Urheberin sein soll, dann kollidiert eine solche Annahme mit der Behauptung, dass der Mensch von dieser „Macht“ mit einer Willensfreiheit ausgestattet wurde.

Der Wille des Menschen kann also nicht wirklich als frei gelten, wenn auch geglaubt wird, dass die „himmlische Macht“ z. B. durch die „Benutzung“ von Menschen in den irdischen Kausalnexus eingreift und ihnen irgendwelche Schriften von Bibel und Koran „offenbart“ oder sie auf von ihnen nicht wahrnehmbare Art und Weise zur Abfassung „profanen“ Schrifttums „veranlasst“.

„Glaubens-Infizierte“ müssten eigentlich das Empfinden haben, dass ihre Lebenssituation durch ihren Glauben schwerer ist als die Ungläubiger, weil sie sich ja ständig mit der glaubensinnewohnenden verqueren „Glaubenslogik“ herumplagen müssen. Aber wahrscheinlich ist es wohl so, dass viele Gläubige die verquere „Glaubenslogik“ gar nicht bewusst wahrnehmen.

Das primäre Problem, das Atheisten, Humanisten oder auch nur einfach Konfessionsfreie mit den Schriften der Bibel und des Koran haben, ist nicht die Tatsache, dass in ihnen viele Texte und Intentionen enthalten sind, die in besonders krasser Weise den heutigen, seit der Aufklärung entwickelten und gewachsenen Standards kritischer Vernunft und aufgeklärt-humaner Ethik nicht entsprechen und daher keine Leitbildfunktion mehr haben dürf(t)en. Denn diese Tatsache trifft auch auf viele Schriften und Bücher der Belletristik und Trivialliteratur zu. Das wirkliche Problem hinsichtlich der für „heilig“ erklärten Bücher mit den darin enthaltenen vielen gegen die gewachsenen Standards kritischer Vernunft und aufgeklärt-humaner Ethik verstoßenden Texte und Intentionen, besteht darin, dass sie auch noch im 21. Jahrhundert die Grundlage der „Geschäftsmodelle“ von „Christentum“ und „Islam“ bilden, mit denen viele Menschen über eine lange Zeit hin permanent zumindest partiell verdummt und/oder krank gemacht wurden. Und zu diesem Problem gehört auch die Tatsache, dass in unserer deutschen Gesellschaft den „Autoritäten“ dieser „Geschäftsmodelle“ zur Befriedigung ihrer egoistischen Interessen große Freiheiten dabei gewährt wurden/werden, ihre schon bestehenden Glaubensgefolgschaften größtenteils auf Kosten der Allgemeinheit permanent mit den Inhalten ihrer „Geschäftsmodelle zu versorgen“ und neue Gefolgschaften „zu akquirieren“.

Politik und Justiz scheint es überhaupt nicht zu interessieren, dass die hier erwähnten „Autoritäten“ auch mit solchen religiös beschreibenden, normativen und argumentativen Inhalten aus ihren „Geschäftsmodellen“ in aller Öffentlichkeit werbend hausieren gehen oder sie in sogenannten „Gottesdiensten“ repetitiv rezitieren, die zumindest partiell mit bestimmten Normen unserer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung nicht zu vereinbaren sein dürften. Für Politik und Justiz scheint selbst dann kein Handlungsbedarf vorzuliegen, wenn von einem derartigen Sachverhalt auch Kinder und Jugendliche betroffen sind. Beispiele wären hier, soweit es die Schriften der Bibel betrifft: Schon in Kindern sieht man sogenannte „Sünder“ oder erklärt sie zu solchen, was sie in manchen Fällen sicher ängstigen wird. Die Geschichten von Abrahams versuchten Mord an seinen Sohn Isaak und von Hiobs „Sklavengesinnung“ werden als Vorbilder des menschlichen Gehorsams hingestellt. Den devot-servilen Gläubigen werden die Geschichten von der sogenannten „Sintflut“ und der Vernichtung von „Sodom“ und „Gomorrha“ als „gerechte“ Strafen „verkauft“, was sicher vielen von ihnen Angst bereitet. Mit den „Höllen-Drohungen“, die ein angeblich existent gewesener „Jesus“ von sich gegeben haben soll, und mit dem angeblich stattgefundenen „Jesus-Drama“ (Kreuzigung) sowie mit der gesamten Schrift „Die Offenbarung des Johannes“ schüchtert man Gläubige und insbesondere Kinder ein und macht ihnen Angst. Folter und Kreuzigung, die ein angeblich existent gewesener „Jesus“ erlitten haben soll, werden als „Heils- und Erlösungsgeschehen“ permanent widerethisch verherrlicht.

Als besonders pervers müsste die Tatsache beurteilt werden, dass zum „christlichen Geschäftsmodell“ die abartige und zugleich dreiste Behauptung gehört, dass allein schon die „sündige Existenz“ des Menschen mitschuldig am Mord sei, der am angeblich existent gewesenen „Jesus“ begangen worden sein soll. Manche „Glaubens-Infizierte“ und insbesondere manche Kinder oder Jugendliche von ihnen lassen sich durch diese miese Behauptung sicher einschüchtern und ängstigen.

Ähnliche und noch schlimmere Beispiele sind im Koran und in den mit ihm verknüpften Schriften enthalten.

Wahrscheinlich halten viele Atheisten, Humanisten oder auch nur einfach Konfessionsfreie Politik und Justiz für verpflichtet, endlich sorgfältig zu prüfen, ob die „Autoritäten“ von „Christentums“ und „Islam“ möglicherweise dadurch Normen unserer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung verletzten/verletzen, dass sie den gesamten Inhalt der Schriften von Bibel und Koran als ihr „Geschäftsmodell“ an ihre „Glaubensgefolgschaften verkauf(t)en“, obwohl sich darunter auch Inhalte befinden, die Angst machendes, einschüchterndes, gewaltverherrlichendes und menschenverachtendes Potenzial haben. Solche Inhalte können zumindest als psychische Gewalt wahrgenommen werden und Menschen evtl. auch krank machen, wenn sie – wie auch immer – dazu veranlasst wurden/werden, auch diese Inhalte als „glaubensverbindlich“ zu akzeptieren.

Eigentlich müssten alle Mitglieder unserer Gesellschaft, die von sich behaupten, eine freiheitlich-demokratische Gesinnung zu haben, die Politik zur Beantwortung folgender Frage drängen: Dürfen unsere wie auch immer gearteten „Denk- und Lehrgebäude“, deren Wissenspotenzial Heranwachsende geistig in sich aufnehmen sollen und das für das wechselseitige Alltagsverhalten der Menschen hoch relevant ist, in unserer Zeit immer noch ganz oder teilweise solche anachronistischen und wideretischen Inhalte aufweisen, wie sie der Autor hier kritisch behandelt hat ? Eine intellektuell redliche Antwort müsste NEIN lauten !

Verweis:

(1) Der Vatikan und die Menschenrechte:

http://religionskritik4.blogspot.de/2015/03/der-vatikan-und-die-menschenrechte.html

Quellen URL:

http://religionskritik4.blogspot.de/2015/02/politik-und-justiz-mussten-prufen-ob_18.html

Kommentare

  1. userpic
    Klarsicht

    Zitat von F.W.:* „Nur zwei Sätze:

    Warum so sparsam ?


    Zitat von F. W.:** *„Wer behauptet, die kompletten Inhalte der Bibel seinen frei erfunden, ist des Lesens unkundig bzw. hat die Bibel nicht durchgelesen. Beim Koran verhält es sich anders: Er wurde vom Soldaten und Analphabeten Mohamed initiiert."

    Das Zitat duftet aufgrund der verwendeten (teilweise verletzenden) Diktion und des Motivs, was scheinbar dafür vorlag, es zu schreiben, verdächtig danach, dass es von einem christlichen Apologeten stammt. Verstärkt wird dieser Eindruck für mich noch dadurch, dass der apologetentypische Versuch gemacht wird, etwas, was man als Behauptung identifiziert zu haben meint, seinerseits mit einer unbewiesenen Behauptung zu widerlegen. Deswegen kann ich den Kommentar nicht als seriös akzeptieren.

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      Bernd Kammermeier

      Alle "heiligen" Schriften sind ätiologische Sagen, bzw. Pseudepigraphen. Es sind weder Geschichtsbücher, noch naturwissenschaftliche Werke, noch philosophische Traktate über Ethik - schon gar keine Ratgeber für ein gutes Leben. Auch ihre politische Vision hält sich in argen Grenzen. Somit enthalten die "heiligen" Bücher auch nichts Zukunftsweisendes, nichts Allgemeingültiges (wenn es so was überhaupt gibt).

      Alle biblischen Elemente, die sich auf "Wissenschaft" beziehen (Aussagen über die Entstehung der Erde, der Arten etc.) oder auf die Gesellschaftsform (homophobes, frauenfeindliches Patriarchat, Sklavenhaltergesellschaft, Theokratie/Diktatur über Erbmonarchie), entstammen der damaligen Wirklichkeit, welche die kanaanitischen Nomaden auf ihren Wanderungen vorfanden (das Gottesbild stammt aus Ägypten, der Sabbat aus Mesopotamien, die "wissenschaftlichen Erkenntnisse" aus Babylon).

      Aber das war sowieso nur Beiwerk. Es ging im 6. Jh. v.u.Z. den Bibelautoren um das Überleben ihrer kleinen Gruppe einflussloser Nomaden. Sie haben intern eine Gegenreligion zur Normalform des Polytheismus entwickelt, in der alles anders sein sollte. Ihr Gott war unsichtbar, mobil und der einzige. Damit wurde die ängstigende Wirkung der "Götzen" reduziert, denn wenn die Hebräer den einzigen Gott hatten, dann hatten die anderen keinen. Dieser Gott führte ihr "Volk" schon einmal nach Hause ins gelobte Land - im Pseudepigraphen "Exodus". Was schon einmal gelang, wird wieder gelingen. Das spendete Trost! Weitere Ängste der Hebräer - wem gehört das Heimatland, das mal vom ägyptischen, mal vom hethitischen, mal vom neubabylonischen Reich einverleibt wurde? - wurden durch eine Besitzurkunde für Kanaan vom Eigentümer des ganzen Universums beseitigt. Die eigene, völlig machtlose Position wurde durch Erzählungen über gewaltige Strafaktionen "ihres" Gottes gegen abtrünnige Völker (Sintflut, Sodom und Gomorra etc.) gestärkt.

      Als Gegenleistung sollten die Familien ihre Knaben beschneiden (als lebenslangen Ausweis) und die Priester finanziell unterstützen, damit sie bei Gott - der bewusst rach- und eifersüchtig geschildert wurde - ein gutes Wort für die spendablen Gläubigen einlegten (aaronitisches Priestertum).

      Dies alles war auf die Situation des babylonischen Exils abgestimmt. Warum die Schriften und Vorschiften später nicht reformiert wurden, ist vermutlich mehreren Katastrophen geschuldet, da die Hebräer ein gebeuteltes Volk blieben. Die Griechen kamen, die Römer, die Araber ... Bis heute müssen sich Israelis umzingelt vorkommen. Das schweißt zusammen und erneuert die tröstende Botschaft ihrer Bibel stets aufs Neue.

      Das Christentum öffnete diese Religion für sich selbst, denn Nichtjuden hatten stets einen schweren Stand, von dem "einzigen Gott" anerkannt zu werden. So wurden ein paar Texte ein wenig uminterpretiert, neue hinzugedichtet, die Erbsünde wurde erfunden zusammen mit einem Erlöser, der aber angebetet und anerkannt werden musste, damit die Erlösung den Gläubigen erlöst. Nach ca. zwei Jh. stand das neue Konzept, in dem auch Heiden heimisch werden durften, was die natürlich toll fanden, bis auf die, die in das sich auch wieder verselbstständigende Konzept hineingezwungen wurden - wenn sie diesen Prozess überlebten.

      Das Rad wurde dann im Islam wieder ein Stück zurückgedreht und die jüdische Version des kinderlosen Gottes rückte ins Zentrum einer aber ebenfalls für die ganze Menschheit offenstehenden Religion, die auch wieder die ursprüngliche Offenheit in Zwang umwandelte.

      Heute ist die Welt durchdrungen von dieser Ideologie, die sich zwar fortlaufend aufspaltete und noch immer aufspaltet, doch die es bis heute nicht zuwege bringt sich grundlegend zu reformieren. Allerdings wäre dieser Schritt nach mittlerweile 2.600 Jahren ein so gewaltiger, dass man vermutlich nicht eine Seite heute noch brauchbaren Textes hinbekäme. Aber andere haben diese Arbeit längst erledigt: Historiker und Archäologen haben weitaus fundierte Bilder unserer menschlichen Vergangenheit gezeichnet, Naturwissenschaftler können uns die Welt, die Entstehung der Universums und des Lebens wesentlich glaubhafter vermitteln, Politiker haben weit bessere Staatsformen entwickelt und auch das Rechtswesen ist in Demokratien deutlich gerechter, als während der Eisenzeit. Selbst das größte Pfund der "heiligen" Religion, nämlich die Heilung von Kranken, ist in den Händen moderner Mediziner viel besser aufgehoben, so, wie Psychologen effektiver helfen können, als Seelsorger.

      Klerikale Kreise sind quasi zu Verwaltern ihrer eigenen Unzulänglichkeit verkommen, sehen machtlos dem Schwund ihrer Autorität und des Sinns ihres Lebens zu. Islamische Gruppen wehren sich noch etwas intensiver - ihre Religion ist ja quasi noch in den Flegeljahren.

      Wie soll die Politik damit umgehen? Die religiöse Durchdringung der Gesellschaft lässt merklich nach und ich denke, wenn die konfessionell organisierten Deutschen unter 50% sinken, wird sich die Politik umstellen. Kleinere Parteien haben dies schon vollzogen oder befinden sich in dem Prozess. Bis auch die "Volksparteien" folgen, müssen noch mehr Gläubige davon überzeugt werden, dass das babylonische Exil inzwischen vorbei ist und dass die Menschheit auf allen Gebieten mit Riesenschatten an den Religionen vorbeigezogen ist und deswegen alles wesentlich besser kann, als es "Gott offenbarte".

      Religion mag schädlich sein - vor allem aber ist sie nutzlos!

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        Klarsicht

        Zitat von F. W.: „Wer behauptet, die kompletten Inhalte der Bibel seien frei erfunden, ist des Lesens unkundig bzw. hat die Bibel nicht durchgelesen.“

        Wenn das Zitat logisch richtig wäre, dann müsste auch der Umkehrschluss aus ihm richtig sein, der so lauten würde: „Wer des Lesens kundig ist bzw. die Bibel durchgelesen hat, kann nicht behaupten, dass ihre kompletten Inhalte frei erfunden seien“.

        An der Logik kann aber etwas nicht stimmen, weil bei mir beide Prämissen vorliegen, die mich daran hätten hindern müssen, meine Behauptung aufzustellen. Ich bin nämlich tatsächlich des Lesens mächtig und ich habe auch die Bibel durchgelesen. Gleichwohl bleibe ich bei meiner Behauptung. Woran könnte das wohl liegen ?

        Es liegt daran, dass die dritte und wichtigste Prämisse nichts ins Feld geführt wurde, die vorliegen muss, um daran gehindert zu werden, die hier behandelte Behauptung aufzustellen. Diese Prämisse ist der Glaube.

        Die Tatsache, dass ich nicht vom religiösen Glauben infiziert bin, versetzt mich in die Lage, ohne irgendeine Angst davor haben zu müssen, vom angeblich existierenden „dreifaltigen Bibeldämon“ bestraft zu werden, meine Behauptung aufzustellen.

        Zitat von F. W.: „Beim Koran verhält es sich anders: Er wurde vom Soldaten und Analphabeten Mohamed initiiert.“

        Der angeblich vom „Bibeldämon“ inspiriert gewesene Autor des Pentateuchs (5 Bücher Mose - Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium) soll Mose sein, wie vorzugsweise die katholische Amtskirche hartnäckig behauptet. Wenn diese Behauptung stimmen sollte, was außerhalb der katholischen Amtskirche überwiegend bezweifelt wird, so hätte man evtl. wenigstens teilweise die Ursache für die objektiv schlechte und schlichte Qualität zumindest dieses Teiles des „Alten Testamentes“ ermittelt. Denn Mose, der tatsächlich wohl nicht existiert haben dürfte, gab gegenüber dem „Bibeldämon“ selbst zu: „ ... ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen ...; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge“ (2. Buch Mose, K. 4; 10).

        Ähnlich wie Mose waren auch die angeblich existent gewesenen Bibelfiguren Petrus und Johannes „ungebildete und einfache Leute“ (Apostelg. K. 4; 13).

        Also war wohl nicht nur der angeblich existent gewesene Mohammed ein Analphabet. Auch biblische Autoren hatten mit scheinbar erheblichen intellektuellen Defiziten und verbalen sowie schriftlichen Ausdrucksschwierigkeiten zu kämpfen.

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          Franz Wolf

          Nur zwei Sätze: Wer behauptet, die kompletten Inhalte der Bibel seinen frei erfunden, ist des Lesens unkundig bzw. hat die Bibel nicht durchgelesen.
          Beim Koran verhält es sich anders: Er wurde vom Soldaten und Analphabeten Mohamed initiiert.

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            Emmerich Lakatha

            Der Ursprung vieler Staaten und Religionen ist sagenumwoben. Später wurden ihre Helden-und Göttersagen sowie ihre sonstigen Mythologien zu einem Teil ihres kulturellen Erbes, das gekannt und gepflegt, jedoch nicht mehr geglaubt wurde. Bei einigen, wie etwa dem Christentum, ist es anders. Dieses glaubt noch an seinen göttlichen Ursprung, seine Offenbarungen und seine Auserwählung. Dadurch gerät es laufend in Konflikt mit der modernen Wissenschaft und unserer heutigen Lebenssituation. Will es nicht zu einem Denkmal versteinern, muss es die Kraft aufbringen, mit seinem bisherigen Glauben zu brechen. Dabei muss es das Wertvolle nicht über Bord werfen. Viel haben mir folgende Sätze gegeben:Ich möchte das Thema nicht weiter vertiefen.
            "Mit meinen Ausführungen habe ich vermutlich zumindest meine älteren Leser davon überzeugt, dass eine atheistische Weltanschauung keine Rechtfertigung ist, um die Bibel und andere heilige Bücher aus unserem Bildungswesen zu verbannen. Und natürlich können wir uns eine gewisse sentimentale Loyalität zu den kulturellen und literarischen Traditionen beispielsweise des Judentums, der anglikanischen Religion oder des Islam bewahren, ja wir können sogar an Trauungen, Beerdigungen und anderen religiösen Ritualen teilnehmen, ohne uns den Glauben an Übernatürliches zu Eigen zu machen, der sich historisch mit diesen Traditionen verbindet. Wir können den Glauben an Gott aufgeben, ohne den Kontakt zu einem wertvollen kulturellen Erbe zu verlieren." [Dawkins, Gotteswahn S 478]

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