Religion als kulturelle Evolution

Religionen gehören auch zur Evolution,zur kulturellen Evolution des Menschen.(Meme) Nun sagen manche,da die Religionen bislang "überlebt" haben und nicht längst wieder verschwunden sind, müßten sie doch einen evolutionären Vorteil, Gewinn darstellen.Dazu fällt mir auf/ein, daß auch die Krebserkrankungen als Zivilisationskrankheit des Menschen bislang "überlebt" haben.Stellen diese einen evolutionären Vorteil dar? Wohl kaum. So kann man schließen: Die Religionen sind so etwas wie eine Krebserkrankung des Geistes. (Die phylogenetisch viel älteren Haie kennen keine/kaum Krebserkrankungen).

 

Kommentare

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    GBS Kaiserslautern Westpfalz

    "Wenn man bedenkt, das sich Materie zu komplexen Strukturen zusammenfügt, die zum Schluss in der Lage sind über sich selbst nachzudenken um ihre eigene Endlichkeit zu begreifen, das ist wunderbar genug" Wolf Singer

    Der Neurophysiologe. Wolf Singer beschreibt genau das, was dem Menschen wahrscheinlich auch zum Verhängnis wurde..
    Das Begreifen der Endlichkeit ist nicht für jeden Primaten einfach so zu verkraften. Kennt ihr alle das Gefühl, als man das erste Mal begriffen hat, (irgendwann in der Kindheit) was das eigentlich bedeutet? Diesen Schmerz den man plötzlich verspürte zu wissen, irgendwann war´s das.

    Wie könnte der Anfang gewesen sein?

    Diese Angst musste man irgendwie kompensieren.Wenn man einem Kind niemals erklären würde , das Träume keine Wirklichkeit sind, würde dieses auch im Erwachsenem Alter an ein anderes Leben irgendwo in einer geistigen Welt glauben. Wenn Höhlenmenschen träumten, wussten sie damals schon was Träume eigentlich sind? Sicherlich nicht. Es muss ihnen vorgekommen sein, wie ein anderes Leben,nur im Schlaf. Wenn dann jemand starb, schlief er eben sehr sehr lange. usw. und man gab dem Toten sogar Beigaben mit für die lange Reise ins Traumland.

    So ging das immer weiter. Die Angst vor Blitz, Donner und sonstige Katastrophen, und das Begreifen der eigenen Endlichkeit bewegten den Menschen dazu sich einem imaginären Schützer oder Dämonen zuzuwenden. Da der Mensch ein sehr kreativer Primat ist und auch noch die Sprache sich entwickelte, nahm Religion ihren Lauf. Also ist es schon richtig, das Religion erst mal evolutionär wichtig war, Es befriedigte die schmerzliche Erfahrung im Wechselspiel von Angst und Hoffnung.

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      MarcDylan

      Meine jahrzehntelange Weiterentwicklungs-Arbeit von Darwin und Dawkins erbrachte: Religionen sind die externen Marketing-Abteilungen der Tauschhändler. Sie unterdrücken unser Liebesleben und mehren so Ersatzbefriedigungs-Käufe, - und verlangen Aggressivität gegen Ungläubige, was den Umsatz der Waffenhändler erhöht. Dies konnte Dawkins im Gotteswahn leider noch nicht erkennen. Ein memetisches Mittel, von etwas Manipulierendem verwendet, hat eine hohe Ausbreitungs- und Überlebenswahrscheinlichkeit durch die Resourcen, die in Richtung des manipulierenden Etwas als Gewinne fließen.
      Würde mich auch über eine nette Frau freuen, die mit mir in diesem Geiste eine Gemeinschaft aufbauen möchte. Viele Grüsse aus Köln
      http://www.10xgluecklicher.de/

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        Joseph Wolsing

        Religionen nur auf ihren Aspekt als Faktor kultureller Evolution zu betrachten ist zu kurz gegriffen, um ihr überleben bis in die heutige Zeit zu rechtfertigen.Neben Fortschritten der Evolution gibt es Wandlungsbedingte Fehler und Überbleibsel. Unser Wahrnehmungsapparat geht mit Ausnahme des Geruchsinns komplett über das Stammhirn - eine Folge der Entwicklungsgeschichte. Das menschliche Gehirn ist als Problemlösungsapparat konstruiert. Folglich sind ungelöste Fragen ein Störimpuls. Das das Gehirn aber in der Lage ist unlösbare Fragen zu produzieren, muss es eine Schutzvorrichtung geben, die an dieser Stelle eingreift. "Moderne"! Monotheismen sind die aktuelle (kulturell evoluierte) Version des urmenschlichen Aberglauben. Krebs ist ein "Fehler" im genetischen Code einer Zelle. Sie teilt sich ungehemmt. Religion ist eher wie ein Softwarefehler im Cortex, der sich nicht generell auf eine biochemische Fehlfunktion zurückführen lässt. Selbst wenn Religionen aussterben sollten (was ich bezweifle) werden Menschen die uns ähnlich sind immer auf irgend eine Art abergläubisch sein.

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          Gast

          Religionen haben den heutigen Status, weil sie aufgrund des ihnen immanenten selbst erhaltenen Prinzips eine hohe Anzahl an Anhängern haben, die meist ohne zu Zweifeln oder zu Fragen die Ansichten ihrer Eltern übernehmen. Zudem konnten sie sich Jahrhunderte lang ungehindert austoben, abweichende Meinungen unterdrücken und erhebliche Vermögen aufbauen. Letztlich sind sie ein Art Diktatur des Geistes, insofern ist es nicht verwunderlich, dass sie bis heute überlebt haben. Aufgrund der genannten Funktionsweise ist der Nachschub stets gesichert. Erst ein Aufbrechen dieser Strukturen würde eine nachhaltige Änderung bewirken. Wissen und Vernunft ist der Feind der Religion. Wir arbeiten daran.

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