Studie: Religiöse Kinder haben Schwierigkeiten, Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden

Cognitive Science hat in der Juli-Ausgabe eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass Kinder, die religiös
beeinflusst sind es schwerer haben, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden als Kinder, die das
nicht sind.
 

Studie: Religiöse Kinder haben Schwierigkeiten, Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden

In ihrer Studie mit dem Titel „Urteile über Fakten und Fiktion von Kindern mit religiösem und nicht religiösem Hintergrund“ erklären die Forscher Eva Chen, Kathleen Corriveau und Paul Harris, wie alle Kinder von Natur aus magischen Elementen in Erzählungen gegenüber sensibel sind und leicht sagen können, ob die Charaktere in ein und derselben Erzählung fiktional oder real sind. Jedoch hat das Trio auch gesagt, dass Kinder, die in einem religiösen Hauhalt aufgewachsen sind, in denen solche Erzählungen häufiger vorkommen, diese nicht mit derselben Skepsis behandeln. Während die Forscher dachten, dass die zweite Gruppe von Kindern die Erzählungen ebenso als Märchengeschichten wahrnehmen würden, stellten sie fest, dass dies nicht der Fall war, da die Kinder von Erwachsenen im selben Rahmen ausreichendes Zeugnis bekommen hatten. So dachten sie sich die Hauptdarsteller solcher Geschichten als reale Personen, obwohl einige andere Elemente in den Geschichten zu unglaubwürdig waren, um wahr zu sein.

Die Forscher untersuchten 66 Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren und stellten ihnen Fragen zu unterschiedlichen Erzählungen – einige davon waren dem alten Testament entnommen, andere stammten aus Märchenerzählungen.

Laut den Forschern beurteilten „Kinder, die religiös beeinflusst waren – durch den Besuch des Gottesdienstes, Konfessionsschulen oder beidem – [Charaktere in religiösen Geschichten] als reale Personen. Im Gegensatz dazu beurteilten Kinder ohne solchen Einfluss sie als erfunden, genauso wie sie das bei den Figuren in Märchengeschichten getan hatten. Aber Kinder, die von Religion beeinflusst wurden, beurteilten viele Charaktäre in fantastischen, aber nicht explizit religiösen Geschichten ebenso als real – die Entsprechung von nicht in der Lage zu sein, zwischen Mark Twains Figur Tom Sawyer und einer Schilderung aus George Washington's Leben untescheiden zu können.

Der Schluss, der aus der Studie gezogen wurde widerspricht den Erkenntnissen einer früheren Studie, die behauptet hatte, alle Kinder kommen gläubig auf die Welt. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sekulär erzogene Kinder auf religiöse Geschichten genauso reagieren wie auf fantastische Erzählungen – sie betrachten die Hauptfiguren aus beiden als erfunden. Die Studie stellt auch fest, dass religiöser Unterricht Kinder häufig zu einer allgemeinern Empfänglichkeit für Unmögliches verleitet.

Übersetzung von: Joseph Wolsing, Elisabeth Mathes

Hier geht's zum Originalartikel...

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