Warum das Übernatürliche keinen Platz in der Welt hat

Unsere Vorfahren in der Steinzeit hatten keinerlei Erklärungen für jegliche Phänomene der Natur. Es überrascht also nicht, dass sie den Tod, Naturkatastrophen und sonstige Abläufe der Natur als Produkt übernatürlicher Wesen interpretierten. Im 21. Jahrhundert haben wir bereits einen beeindruckend großen Teil der Natur erklärt, bis jetzt jedoch keine Spur von supranaturalen Wesen oder Vorgängen entdeckt. Gibt es einen Schöpfer, dann will er nicht, dass wir ihn finden. Wir dachten Erdbeben wären Strafen Gottes – das haben wir als falsch erwiesen. Wir dachten Krankheiten wären Flüche – das haben wir ebenfalls als falsch erwiesen. Dieses Muster kann auf tausende Beispiele ausgeweitet werden und macht den Siegeszug der Wissenschaft deutlich – sie ist die beste und eigentlich einzige Methode, die wir haben, um Wissen über die Welt zu erlangen und moderne Technologien zu entwickeln. Theorien müssen getestet werden und der Realität entsprechen, ansonsten haben sie einfach keine Gültigkeit. 

Warum das Übernatürliche keinen Platz in der Welt hat

Wenn unsere Annahmen über die Welt nicht der Realität entsprechen, haben diese verzerrende Effekte auf unser Leben; auf die Politik, die Bildung und die Gesellschaft. Solange persönlicher Glaube keine ethischen Auswirkungen auf andere Menschen hat, ist eine Debatte darüber kaum zielführend. Die Ansichten von Religionen, vor allem Christentum, Islam und Hinduismus, sind jedoch inkompatibel mit der modernen Wissenschaft und Ethik. Je stärker Aberglaube, Unwissenheit und Wunschdenken in einem Land präsent sind, desto stärker - zumeist negativ - sind dessen Auswirkungen auf das Leben und Wohl der Menschen. Die größte Manifestation von Unwissenheit und Wunschdenken ist Religion, egal welche der über 4.000. Es ist kaum umstritten, dass z.B. das Shariar-Gesetz extrem negative Auswirkungen auf Frauen, Homosexuelle und Atheisten (zusammen natürlich mehr als 50 % der Bevölkerung) hat. Respekt für Kultur und Religion endet da, wo Menschen leiden.

Wem das zu weit entfernt scheint, hier sind drei Beispiele aus Europa, vom Dezember 2013 allein. Kroatien hat sich bei einem Referendum effektiv gegen eine Heirat von Homosexuellen ausgesprochen, Spanien ist dabei Abtreibungen wieder stark einzuschränken und in Österreich plant die Regierung ein Verbot der Euthanasie in die Verfassung zu verankern. Das bedeutet, dass die über tausend unglücklichsten Österreicher weiterhin die meist leidendsten Bürger des Alpenstaates sein müssen. Rückschritte über Rückschritte in der Ethik, in Europa und noch schockierender in den USA und dem Rest der Welt.

An ein Leben nach dem Tod oder einen höheren Sinn zu glauben, gibt mit Sicherheit philosophischen Komfort, jedoch sehen wir keine negativen Entwicklungen in Ländern, wo Religion einen relativ geringen Stellenwert im Leben der Menschen hat, wie z.B. in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Studien der UNO, wie der Human Development Index und andere Expertenstudien zeigen sehr deutlich, dass je säkularer (Religion hat keinen politischen, sozialen Einfluss) Länder sind, desto höher sind Lebensqualität und Fortschritt. Die Bewegungen von “Secular Humanism” und des sogenannten “New Atheism” mit Richard Dawkins, dem 2011 verstorbenen Christopher Hitchens und vielen anderen Wissenschaftlern, Philosophen und Aktivisten haben das Ziel ein Weltbild zu vermitteln, dass der Realität entspricht und in dem das Wohl der Menschen im Mittelpunkt steht, anstatt kultureller und religiöser Axiomen und Ideologien. Es kann nur positiv sein, sich für Wahrheit, Freiheit und Gleichberechtigung einzusetzen, egal wo auf der Welt. Schweigen können wir dann im Grab.

Wir haben zwar noch nicht alle Antworten zu wichtigen Fragen, das bedeutet jedoch nicht, dass diese Antworten nicht existieren und noch weniger, dass wir sie erfinden sollten.  Zuerst müssen wir erwachsen werden und Aberglaube ablegen. Danach geht es darum die Welt so zu gestalten, dass wir glücklich und zufrieden leben können - die Rahmenbedingungen unserer Welt dürfen nicht von einer Fantasiewelt beeinflusst werden. Ob religiös oder nicht, darüber sollten wir uns alle einig sein.

 

 

Kommentare

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    Mario Gruber

    Antwort auf #5 von netthist:

    > Hoffen hat die Bedeutung: Mit den Gedanken spielen.

    Mit den Gedanken spielen ist eine schwache Definition, wenn man bedenkt, dass Menschen ihr gesamtes Leben darauf ausrichten. Ich hätte nicht hoffen schreiben sollen, besser: Sie rechnen damit (Nirwana, Leben nach dem Tod)!
    Glauben Sie, ist die Motivation größer die Welt zum positiven zu verändern, wenn ich überzeugt bin, dass dieses Leben mein einziges ist, also meine einzige Chance oder wenn ich überzeugt bin, dass sowieso ein nächstes kommt?

    Antwort auf #5 von netthist:

    >laut Dawkins, dessen Bücher ich sehr mag, steckt zu 99,99999999% Unwissenheit und zu 100% Wunschdenken.

    Nach der Aussage habe ich schon 99,9999% Respekt vor Ihnen verloren. Dawkins hatte eine Theorie und hat durch Beobachtungen seine Annahmen in vielen Fällen bestätigt bekommen. Richtig bewiesen hat er Evolution nicht, aber das 100% Wunschdenken und 99,999% Unwissenheit zu nennen, lässt mich wunder, ob Sie Dawkin wirklich gelesen haben. Ich bin mir auch nicht sicher was der Punkt Ihrer Aussage war, aber ich gebe mir trotzdem Mühe zu antworten.
    Falls Ihr Punkt ist, dass Religion vielleicht seinen Ursprung in der Evolution des Menschen hat, haben Sie vielleicht Recht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Religion uns gut tut und dass wir sie nicht ablegen sollten, im 21. Jahrhundert.
    Ich nehme an, Sie sind religiös. Das respektiere ich, aber verstehen Sie doch, dass das außer Ihnen niemand sonst beeinflussen sollte. Das ist der Punkt meines Artikels, nicht mehr und nicht weniger.

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      Ralph Würfel

      Religionen sind Systeme, die zwar auf einen religiösen Glauben beruhen, aber nicht mit diesem identisch sind. Tatsächlich sind Religionen Ideologien. Jede Religion hat fünf Komponenten: Dogma – Zeremonie – Kanon – Leges - Klerus (politische Ideologien haben übrigens einen analogen Aufbau). Unter einem Dogma verstehe ich einen toten Mythos, also einen Mythos, der nicht (mehr) die gelebte Realität widerspiegelt. Eine Zeremonie ist ein totes Ritual, das keinen tatsächlichen, sondern nur noch symbolischen Bezug zu einem Mythos hat. Die ursprünglich existentielle Bedeutung von Mythos und Ritual ist nun verloren gegangen, nur der äußere Vorgang blieb erhalten und wird mit neuen Bedeutungen versehen, die jedoch bei weitem nicht mehr so profund sind, sondern beinahe banal erscheinen. Unter Leges verstehe ich sämtliche Vorschriften, Gesetze, Gebote und Verbote, aber auch Wertevorgaben (Moral). Diese werden häufig den vorhandenen mythologischen Schriften entnommen (teils auch erfunden) und vom Klerus in eine verbindliche mythologische Form (Kanon) gegossen. Der Klerus schließlich hat die Deutungshoheit über Mythos, Ritus, Kanon und Leges, wodurch er sich vom Laientum unterscheidet. Der Klerus ist hierarchisch aufgebaut und meist nicht demokratisch legitimiert. Ihm geht es bei der Gründung einer Religion um eine neue Gesellschaftsordnung, um die Umgestaltung des vorgefundenen politischen und ökonomischen Systems nach eigenen Maßgaben und meistens auch zu eigenen Gunsten. Dies macht sie zum Spiegelbild politischer Ideologien. Auch Baudrillard vermutet, dass Religion „keine metaphysische und transzendente Form mehr darstellt, sondern immanent wird und sich in unzählige ideologische und praktische Varianten zerlegt“ (Baudrillard, Transparenz des Bösen). Und ich möchte hinzufügen – Religion war nie metaphysisch oder transzendent.

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        Mario Gruber

        Antwort auf #9 von Carlo Backhausen:
        > Mario Gruber,
        > glauben Sie, mit Ihrem obigen Beitrag zum "Übernatürlichen ..." mehr als offene Türen einrennen zu können?, fragt
        > Carlo Backhausen

        Diese Redewendung ist mir als Österreicher neu, aber ja, durchaus! Abgesehen davon, dass dieser Artikel nicht von Millionen gelesen wird, soll er Leuten klar verdeutlichen, dass Aberglaube noch immer viel zu viel Einfluss in der Welt hat, sogar in Europe. Das habe ich ja mit den Beispielen der Homosexuellenrechte, Abtreibung und Euthanasie aufgezeigt. Auch wenn das in Deutschland und Österreich bei weitem nicht so ein Problem ist wie z.B. in Afghanistan möchte ich Menschen klarmachen, dass solange Religion und Aberglaube auch nur 10% der Bevölkerung schaden, es wert ist etwas dagegen zu machen. Frage beantwortet?

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          Mario Gruber

          Religion ist eine Lebenseinstellung, die auf supranaturalen Annahmen basiert (das heißt es gibt einen höheren Sinn im Leben, einen Gott oder Götter, ein Leben nach dem Tod). Wenn das nicht zutrifft würde ich es eher eine Philosophie nennen. Buddhismus ist beides gleichzeitig, kommt darauf an welche Interpretation man folgt. Als Philosophie habe ich nichts gegen Buddhismus.
          Religion IST die größte Manifestation von Unwissenheit und Wunschdenken, ich habe lange nachgedacht und nichts gefunden, dass dem das Wasser reicht. Zu Verallgemeinerung, es ist sicher nicht die größte Manifestation von Unwissen (Rassismus wäre auch noch vorne dabei), ich bin mir bewusst, dass viele Leute glauben ich verallgemeinere. Ich habe viel Erfahrung mit Religionen und ich denke ich bin in einer guten Position gewisse Aussagen zu treffen. Lesen Sie den ersten Satz noch einmal, das trifft für alle Religion zu, und ich erlaube es mir danach zu verallgemeinern. Wissenschaft kann es nicht sein, Philosophie auch nicht, Politik schon eher.
          Danke aber für Ihr Kommentar!

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            Adrian Fellhauer

            Antwort auf #11 von Carlo Backhausen:
            > Naja, Mario,
            > für mich klingen Ihre Beiträge so, als wollten Sie Mathematikern, die sich bereits mit der
            > Verbesserung der Einstein'schen Weltformel befassen, noch einmal Algebra ins Gedächt-
            > nis rufen - oder anders gesagt: Als wollten Sie Eulen nach Athen tragen; diese Metapher
            > kennt man in Österreic...

            Sehr geehrter Herr Backhausen, ich glaube, Sie sind gerade auf einen weit verbreiteten und gefährlichen Irrtum verfallen.

            Ich versuche mal, Ihren Gedankengang nachzuvollziehen: Wahrscheinlich verlief er in die Richtung: Religion und Aberglauben, Homöopathie und ähnlicher Unsinn sind so unsinnig, dass niemand mehr ernsthaft darauf hereinfällt, weshalb der obige Artikel nicht nötig gewesen sein mag.

            Leider falsch. Selbst die unsinnigsten Behauptungen können eine relativ große Anhängerschaft finden, siehe Islam, Christentum etc. Ich behaupte: Menschen erwarten von anderen Menschen, dass diese die Wahrheit sagen, und sind schlecht vorbereitet, wenn irgendein Scharlatan (z. B. Mohammed) daherkommt und irgendeinen Schwachsinn erzählt. Dieses Phänomen wird auch "blindes Lernen" genannt und ist bei den Menschen im Vergleich zu anderen Menschenaffen besonders stark ausgeprägt.

            Ferner halte ich es für wichtig zu betonen: Die hier vorgebrachten Argumente mögen vielleicht einem Wissenschaftler wohlbekannt sein, jedoch gilt dies möglicherweise nicht für einen sich gerade erst anfänglich mit der Thematik auseinandersetzenden Menschen. Genauso war es bei mir: Als ich mich erstmalig mit ähnlichen Themen auseinandersetzte, war mir etwa die im Artikel genannte Statistik der UNO noch ziemlich neu.

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              netthist

              Antwort auf #6 von Mario Gruber:
              Nach der Aussage habe ich schon 99,9999% Respekt vor Ihnen verloren. Dawkins hatte eine Theorie und hat durch Beobachtungen seine Annahmen in vielen Fällen bestätigt bekommen. Richtig bewiesen hat er Evolution nicht, aber das 100% Wunschdenken und 99,999% Unwissenheit zu nennen, lässt mich wunder, ob Sie Dawkin wirklich gelesen haben.

              Dawkins Arbeit zweifle ich nicht an. Gerade als Psychologe hilft mir diese, menschliche Verhaltensweisen im einem größeren Kontext zu sehen. Außerdem bezog sich mein Vergleich auf Ihre Gedankenspiele. Eine 100% Theorie bedeutet Dogmatismus(=Religion). Zum Beispiel rätselt die Physik immer noch, was die Schwerkraft ist. Das Graviton wurde bisher nicht gefunden.

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                netthist

                Antwort auf #6 von Mario Gruber:
                > Antwort auf #5 von netthist:
                >
                > Hoffen hat die Bedeutung: Mit den Gedanken spielen.
                >
                > Mit den Gedanken spielen ist eine schwache Definition, wenn man bedenkt, dass Menschen ihr gesamtes Leben darauf ausrichten. Ich hätte nicht hoffen schreiben sollen, besser: Sie rechnen damit (Nirwana, Leben nach dem…

                Es ist egal, welches Wort Sie benutzen. Nirwana, Leben nach dem …, etc. sind Schlagworte. Religion ist biologisch bedingt. Das gesamte Gehirn ist ein 'Religionsmodul'. Alle Menschen handeln irrational. Anders kann ich mir die Zerstörung des Planeten Erde, mitsamt der Menschheit, nicht erklären. Haben Sie eine bessere Erklärung?
                Religion evolviert auch. Das Verneinen dieses Faktes, Religion wäre Unsinn!, hilft in einer notwendigen Veränderung menschlicher Verhaltensweisen, nicht. Im Gegenteil. Die Verhältnisse werden zementiert.

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                  calippus

                  Sie können dies auch gerne hier, oder auf der RDS FB Seite zur Diskussion stellen. Bitte Email an [email protected].

                  Antwort auf #20 von Ralph Würfel:
                  > Antwort auf #19 von calippus:
                  >
                  > Interessante Darstellung. Haben Sie noch mehr davon? Vielleicht einen Blog oder Link?
                  >
                  > Hallo Callipus,
                  > ich arbeite gerade an einem Manuskript, aus dem dieser Text stammt. Auf meinem FB-Profil finden sich in den "Notizen" weitere Entwürfe aus diesem Manuskript, die ich...

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                    Ralph Würfel

                    Antwort auf #19 von calippus:
                    > Interessante Darstellung. Haben Sie noch mehr davon? Vielleicht einen Blog oder Link?
                    >
                    Hallo Callipus,
                    ich arbeite gerade an einem Manuskript, aus dem dieser Text stammt. Auf meinem FB-Profil finden sich in den "Notizen" weitere Entwürfe aus diesem Manuskript, die ich dort zur Diskussion stelle. Noch sind es nicht sehr viele, aber in den nächsten Wochen kommen noch mehr dazu.

                    Antworten

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                      calippus

                      Interessante Darstellung. Haben Sie noch mehr davon? Vielleicht einen Blog oder Link?


                      Antwort auf #18 von Ralph Würfel:
                      > Religionen sind Systeme, die zwar auf einen religiösen Glauben beruhen, aber nicht mit diesem identisch sind. Tatsächlich sind Religionen Ideologien. Jede Religion hat fünf Komponenten: Dogma – Zeremonie – Kanon – Leges - Klerus (politische Ideologien haben übrigens einen analogen Aufbau). Unter ei...

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                        Mario Gruber

                        Antwort auf #16 von Cairsley:
                        > "Respekt für Kultur und Religion endet da, wo Menschen leiden."
                        >
                        > Diese Aussage verdient eine Menge weltweite Publicity.
                        >
                        > Wohlgeschrieben, Herr Gruber!

                        Vielen Dank, vielleicht mache ich einmal einen Meme daraus :)

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                          Cairsley

                          "Respekt für Kultur und Religion endet da, wo Menschen leiden."

                          Diese Aussage verdient eine Menge weltweite Publicity.

                          Wohlgeschrieben, Herr Gruber!

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                            Mario Gruber

                            Antwort auf #14 von Adrian Fellhauer:

                            Geniale, intelligente Antwort. Sie haben heute das Internet gewonnen :D! Schreiben Sie mir mal auf facebook/mario.gruber1 oder [email protected]... Hätte etwas zu besprechen.

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                              Adrian Fellhauer

                              Antwort auf #13 von Mario Gruber:
                              > Antwort auf #11 von Carlo Backhausen:
                              >
                              > Ich bin mir nicht sicher, ob Sie Artikel und Kommentare aufmerksam gelesen haben oder ob Sie nur jammern und kommentieren wollen.

                              Hier mache ich mal wieder einen auf Moralapostel und sage, dass es möglicherweise nicht so gemeint war. Begründungen dafür habe ich sogar zwei, eine aus der Literatur und eine aus der Evolutionsbiologie.

                              Die erste, welche ich aus der Literatur entnommen habe, ist eine Passage aus dem Roman "Und Nietzsche Weinte" von Irvin Yalom, in welchem der Protagonist (nämlich Josef Breuer) sich für den ihm innewohnenden, von ihm selbst so genannten "Captain Aber" (oder vergleichbares) verflucht; Breuer befindet sich gerade in einem Gespräch mit Nietzsche oder Freud und weiß eigentlich, dass sein Gegenüber Recht hat, aber irgendein innerer "Captain Aber" bewegt ihn dazu, dennoch zu widersprechen.

                              Die zweite Begründung siehe sueddeutsche.de.

                              Dennoch haben Sie - soweit ich sehen kann - mit allen anderen Punkten Recht.

                              Antworten

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                                Mario Gruber

                                Antwort auf #11 von Carlo Backhausen:

                                Ich bin mir nicht sicher, ob Sie Artikel und Kommentare aufmerksam gelesen haben oder ob Sie nur jammern und kommentieren wollen. Zum 3. Mal, ich habe Beispiele gegeben warum wir uns noch immer mit Unsinn auseinander setzen müssen (Einfluss von Religion auf Gesetzgebung, Bildung und Gesellschaft, e.g. Abtreibung, LGBT-Rechte und vieles mehr). Daher haben die Argumente in meinem Artikel erstens eine gewisse Wichtigkeit (wenn ich über die Einflüsse der griechischen Mythen geschrieben hätte würde ich Sie verstehen) und weil eben nur weniger als 10% über diese Thematik gebildet sind, können sich die anderen 90% jetzt ein besseres Bild machen.

                                Antwort auf #12 von Adrian Fellhauer:

                                Sehr gut auf den Punkt gebracht Herr Fellhauer!

                                Antworten

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                                  Carlo Backhausen

                                  Naja, Mario,
                                  für mich klingen Ihre Beiträge so, als wollten Sie Mathematikern, die sich bereits mit der
                                  Verbesserung der Einstein'schen Weltformel befassen, noch einmal Algebra ins Gedächt-
                                  nis rufen - oder anders gesagt: Als wollten Sie Eulen nach Athen tragen; diese Metapher
                                  kennt man in Österreich?!, hofft
                                  Carlo

                                  Antworten

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                                    Carlo Backhausen

                                    Mario Gruber,
                                    glauben Sie, mit Ihrem obigen Beitrag zum "Übernatürlichen ..." mehr als offene Türen einrennen zu können?, fragt
                                    Carlo Backhausen

                                    Antworten

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                                      Mario Gruber

                                      Antwort auf #7 von Adrian Fellhauer:

                                      Ich habe mich verschrieben, hätte Darwin heißen sollen im Kommentar Nr. 6, nicht Dawkins, sorry!
                                      Darwin hatte die Evolutionstheorie noch nicht bewiesen, aber natürlich haben Sie recht, heutzutage ist das so sicher wie die Schwerkraft.

                                      Antworten

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                                        Adrian Fellhauer

                                        Antwort auf #6 von Mario Gruber:
                                        > Richtig bewiesen hat er Evolution nicht...

                                        Nur um das kurz zu verdeutlichen: Vielleicht hat Richard Dawkins persönlich nicht im Alleingang das Stattfinden der Evolution bewiesen, aber es gibt inzwischen so viele Beweise für die Evolution, es gibt kaum besser belegte Theorien.

                                        Unnötig zu sagen, dass die Theorie eines Gottes überhaupt keine Beweise mitbringt. Allein durch diesen Vergleich wiegt die Evolutionstheorie viel mehr.

                                        Antworten

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                                          Mario Gruber

                                          Um etwas konkreter zu werden: Die meisten Buddhisten hoffen auf ein Nirwana. Das ist 100% Unwissenheit und 99,99999999% Wunschdenken. Jetzt bin ich auf Ihre Antwort gespannt...

                                          Antworten

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                                            netthist

                                            Antwort auf #4 von Mario Gruber:
                                            > Um etwas konkreter zu werden: Die meisten Buddhisten hoffen auf ein Nirwana.

                                            Hoffen hat die Bedeutung: Mit den Gedanken spielen.

                                            > Das ist 100% Unwissenheit und 99,99999999% Wunschdenken.


                                            Ihre Gedankenspiele sind, Sie als ein Nichtreligiöser, ein Widerspruch in sich, wenn man davon ausgeht, das jeder Mensch in dem Körper eines ~4 - 5 Mill. Jahre alten Affen, laut Dawkins, dessen Bücher ich sehr mag, steckt zu 99,99999999% Unwissenheit und zu 100% Wunschdenken.

                                            Dieser Affe war ca. 3,9 - 4,9 Mill. Jahre lang ein Beutetier. Ein solches weiss genau, instinktiv, das es gefressen oder zumindest getötet wird oder werden soll. Akkord? Wenn ja, bitte weiter lesen. Dieses Gefühl (Instinkt) sollte Angst, wie auch immer, hervorrufen. Diese, wie auch jede andere, Angst kann nur mit Sachlichkeit zu vernünftigen Handlungsmustern führen. Ich nehme an, das dass zu dem Gedankenspiel:"Ich will/werde nicht gefressen." führt und dieses sich als ein starker Motivator/Impuls zum Verhalten/Denken überliefert.
                                            Wenn ein Quentchen schwarzen Humors, wenn den Affen Humor haben, vorhanden war, da muss sich der Affe 3,9 - 4,9 Mill. Jahre über dieses Gedankenspiel, genau wie Sie über Religion, gelacht haben, da er ja gesehen hat, dass dem nicht so ist.

                                            Jetzt bin ich auf Ihre Antwort gespannt...

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                                            1. userpic
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                                              Antwort auf #1 von Herbert Rusche:
                                              > Sie schreiben in Ihrem Beitrag, dem ich in weiten Teilen zustimme, unter anderem folgenden Satz:
                                              >
                                              > "Die größte Manifestation von Unwissenheit und Wunschdenken ist Religion, egal welche der über 4.000."
                                              >
                                              > dem möchte ich widersprechen.
                                              >
                                              > Die größte Manifestation von Unwissenheit, ja ich möchte sogar sage...

                                              Wird der Buddhismus aufgrund der Abwesenheit eines Schöpfergotts als Religion im Sinne der abrahamitischen Monotheismen angesehen oder ist es eher eine Philiosophie?

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                                              1. userpic
                                                Herbert Rusche

                                                Sie schreiben in Ihrem Beitrag, dem ich in weiten Teilen zustimme, unter anderem folgenden Satz:

                                                "Die größte Manifestation von Unwissenheit und Wunschdenken ist Religion, egal welche der über 4.000."

                                                dem möchte ich widersprechen.

                                                Die größte Manifestation von Unwissenheit, ja ich möchte sogar sagen von Dummheit, ist die Verallgemeinerung.

                                                Ich geh davon aus, dass Sie sich nicht mit allen "über 4.000" Religionen beschäftigt haben.
                                                Bereits der Buddhismus widerlegt Ihre Behauptung. Was haben die so genannten "vier (edlen) Wahrheiten" des Buddhismus mit Unwissenheit und Wunschdenken gemein?

                                                Freundliche Grüße

                                                Herbert Rusche

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                                                1. userpic
                                                  Raphael Herzog

                                                  Wie bei den meisten Themen lässt sich eine lange Diskussion, geführt von Argumenten und Gegenargumenten nicht umgehen.

                                                  Auch wenn die Umgangssprache eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet ein Argument einfacher zu gestalten, sollte man es vermeiden Redewendungen oder Wörter, die oft in einem bestimmten Kontext genutzt werden, leichtfertig mit in das Argument einzubetten.
                                                  Dies würde dem Argument lediglich sämtliche Sachlichkeit rauben.

                                                  Ich beziehe mich hier auf die Anwendung des Wortes „Aberglaube“ und „Wissen“, sowie auf entsprechende Zusammenhänge.

                                                  Sachlich betrachtet kann die Bedeutung von „Aberglaube“ und „Glaube“ nicht differenziert werden.
                                                  Die Anwendung des Wortes „Aberglaube“ bedingt, dass der Anwender wisse, dass die Überzeugung/ der Glaube unwahr wäre.
                                                  Würde man eine Sache wissen, müsste man sie nicht glauben.

                                                  Jedoch wurde die Unwahrheit aufgeführter Glaubensrichtungen nicht sachlich kritisiert oder gar belegt.
                                                  Die Argumentation basiert in dieser Form nur auf einer persönlichen Überzeugung, was einem persönlichen Glaube durchaus gleichzusetzen ist.
                                                  Es wurde in keiner Weise auch nur versucht tolerant an das Thema heranzugehen und die Gegenseite zu verstehen.
                                                  Solange man die eigenen Überzeugungen nicht länger hinterfragt, kann nicht länger von „Wissen“ gesprochen werden.

                                                  Ich sehe hier keinen Unterschied zwischen dem Autor und den kritisierten Vertretern eines „Aberglaubens“, wie sie dargestellt werden.
                                                  Es ist in der Form leider nur ein weiterer Hetzpost, um einer bestimmten Fraktion die Schuld an diversen Problemen zuzuordnen.

                                                  Zudem wurde lediglich die Vorstellung des Autors, von einem „guten“ Leben als universell deklariert, ohne die näheren Werte näher zu benennen.
                                                  Welche Ziele ein Individuum verfolgen könnte und welche Wünsche oder Ideale dieser Zielsetzung zugrunde liegen wurde hier vollkommen außer Acht gelassen.

                                                  Hätte man zuerst den Glauben sachlich widerlegt, könnte man darüber weiter diskutieren, in wie fern genannte Ereignisse auf diverse Glaubensgemeinschaften zurückzuführen sind.

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