Warum die Evolution schon Kindern erklärt werden sollte

In der Grundschule hören die Schüler von der Erschaffung der Welt durch Gott. Von der Evolution erfahren sie noch nichts. Das möchte die Initiative "Evokids" ändern. Die frühe Beschäftigung mit dem Thema sei notwendig, um ein fundiertes Menschenbild zu entwickeln, sagt Dittmar Graf, Professor für Biodidaktik an der Uni Gießen.

Warum die Evolution schon Kindern erklärt werden sollte

Von der Schöpfungslehre hören Kinder spätestens in der Grundschule im Religionsunterricht. Die Evolution dagegen ist dort im Sachunterricht kein Thema, selbst wenn Tiere und Pflanzen auf dem Lehrplan stehen. Mit dem Projekt Evokids wollen Wissenschaftler wie Dittmar Graf, Professor für Biologiedidaktik an der Universität Gießen, das ändern. Sie sind überzeugt, dass das Thema schon Kindern in diesem Alter nahegebracht werden sollte.

SZ.de: Die Evolutionstheorie wird auf den weiterführenden Schulen behandelt. Ist das nicht früh genug?

Dittmar Graf: Normalerweise wird die Evolution erst in der siebten, achten oder sogar erst in der zehnten Klasse gelehrt, weil sie sich angeblich erst verstehen lässt, wenn auch Grundkenntnisse in Genetik vorhanden sind. Für Grundschüler soll es deshalb zu früh sein. Das ist das Standardargument gegen Evolution in der Grundschule.

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Kommentare

  1. userpic
    Bernd Kammermeier

    Diesen Kommentar habe ich bei der Süddeutschen reingesetzt:

    Ich wurde mit 11 Jahren Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. Warum? Weil mich die Fossiliensammlung und das Thema Evolution schon als Kind interessiert hat. Ich vermute, ich ging noch nicht zur Schule, als ich bereits Forscher werden wollte.

    Die Wahnvorstellung der Schöpfung durch einen Gott, egal welcher Religion, ist deshalb an mir abgeprallt und heute lebe ich gottlos glücklich!

    Ich hatte später im schulischen Bereich mit muslimischen Jugendlichen zu tun - die waren in einem Alter, da kannte ich die Ausstellung des Senckenberg-Museums auswendig -, die waren der Meinung, die Amerikaner hätten Dinosaurierknochen aus Plastik vergraben, um die Welt zu verwirren. Es kam zu einem echten Streit, als ich sie aufklären wollte. Ich sei ja gottlos, wenn ich an Dinosaurier glaube.

    Ja, Kinder müssen über die echten Wunder der Natur aufgeklärt werden, bevor die Rattenfänger der Religionen sie in die Finger bekommen. Erst dann, wenn Kinder über die Wirklichkeit Bescheid wissen, sollten sie mit den Mythen der Bronzezeit konfrontiert werden.

    Vielleicht hat Religion dann die Chance, sich als "spirituelles" System zu behaupten, ohne den bisherigen Anspruch auf Wahrheit, als tröstender Dienstleister, falls das jemand braucht.

    Kinderaugen beginnen doch zu leuchten, wenn sie verstehen, wie das funktioniert, wenn zufällige Veränderungen bei Tieren oder Pflanzen von Generation zu Generation zusammen mit nicht zufälligen Selektionen aufgrund der Umweltbedingungen zu neuen Tier- und Pflanzenarten führen.

    Wir müssen sie fit machen gegen die Frechheit viele Hardcore-Gläubiger, die respektlos zehntausende studierter und ernsthaft bemühter Wissenschaftler weltweit beleidigen, indem sie ihnen ohne die geringste eigene Kenntnis der Materie die bronzezeitliche Weltsicht eines Hirtenvolkes im Vorderen Orient entgegenhalten und dafür noch Respekt einfordern.

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