Adams Urknall – Was Grundschüler über die Schöpfung lernen

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ - welche Rolle soll diese biblische Schöpfungsgeschichte in der Grundschule spielen? Säkular eingestellte Pädagogen finden, das deutsche Bildungssystem sei zu stark religiös geprägt. Viele Lehrpläne sehen die Evolutionstheorie erst in der neunten Klasse vor. Eine Gruppe von Didaktikern will jetzt die Evolution in die Grundschule bringen.

Adams Urknall – Was Grundschüler über die Schöpfung lernen

Kein Kind in Deutschland muss am Religionsunterricht teilnehmen, auch wenn das Fach in den meisten Bundesländern ordentliches Lehrfach ist. Man kann sein Kind abmelden. Auf den ersten Blick hat also jeder die Möglichkeit, sein Kind religionsfrei zu erziehen. Tatsächlich aber machen säkular eingestellte Menschen die Erfahrung, dass es so einfach nicht ist. Ulrike von Chossy ist Diplom-Sozialpädagogin und leitet eine humanistische Grundschule im bayerischen Fürth. Ihre Schule hat sich einer religionsfreien Erziehung verschrieben. Sie sagt, schon im Kindergarten werde das Recht, nicht religiös zu sein, nicht respektiert.

"Wenn Sie mal in Bayern gucken in den Bildungsplan, dann ist die Ehrfurcht vor Gott schon eines der Bildungsziele. Also, ich hab' das schon mehrfach erlebt, dass sich Eltern auch beklagt haben, dass ihr Kind dann vor dem Essen beten muss. Und wenn die Pädagogen darauf angesprochen werden, sagen sie, das steht im bayerischen Bildungsplan ja auch drin, und dann muss sich so ein Kind eben auch mal der breiten Masse unterordnen. Das ist nicht Pluralität. Das ist Diskriminierung, eindeutig!"

Das ist nicht nur in Bayern so. Auch die Bildungspläne anderer westdeutscher Bundesländer geben der religiösen Erziehung breiten Raum. Dabei geht es nicht nur um das Kennenlernen verschiedener Religionen, sondern explizit auch um die Entfaltung einer eigenen Glaubenspraxis. So heißt es zum Beispiel in den Grundsätzen für frühkindliche Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen:

"Kindern wird die Möglichkeit gegeben, durch die Vermittlung der Botschaft Gottes innere Stärke und Zuversicht zu gewinnen."

In den meisten ostdeutschen Bundesländern, wo die kirchliche Bindung deutlich geringer ist, sind die Bildungspläne neutraler formuliert. Im sächsischen Bildungsplan beispielsweise heißt es:

"Die Spuren der verschiedenen religiösen Traditionen [...] können zum Gegenstand von gemeinsamen Erkundungen werden. Daneben existieren vielfältige nicht-religiös geprägte philosophische Traditionen, die eine Bearbeitung weltanschaulicher Themen ermöglichen."

Fritz Osterwalder ist emeritierter Professor für Pädagogik an der Universität Bern. Er hat sich in seinen Forschungen mit der Entstehungsgeschichte der Pädagogik befasst. Dass zumindest in Westdeutschland die Kirchen bis heute so großen Einfluss auf das Erziehungswesen haben, das liegt für ihn auch daran, dass sich die Pädagogik historisch gesehen aus der Theologie entwickelt habe.

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Kommentare

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    Erika Strobl

    die christliche erziehung -und damit auch die religieöse liegt so in den famielien seit generationen fest man gibt das den kindern und enkeln so weiter ,wie man eben selbst erzogen ist ,allerdings hat sich durch im laufe von 100 jahren geändert ,denn durch aufklärungen in den medien und deren heutigen weltanschauung bricht die bindung und deren glauben an die höhere macht es ist meine meinung ,dass es jedem selbst überlassen ist ,seinen glauben zu finden

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