Tierversuche Angst. Qual. Tod
Warum ist Gewalt gegen Tiere erlaubt, wenn sie gegen Menschen verboten ist? Ein Plädoyer für ein Ende des Gemetzels.
Der Makakenaffe saß im Versuchsstuhl, der Experimentator griff nach einer Rosine und warf dabei einen Blick auf den Monitor, der die Hirnströme des Affen wiedergab. Die Neuronen des Affen feuerten, als hätte er selbst nach einer Rosine gegriffen. So haben italienische Forscher 1992 die Spiegelneuronen entdeckt: Sie "spiegeln" Emotionen und Körperempfinden des einen Lebewesens in abgeschwächter Form bei einem anderen, und das oft sogar artübergreifend. Sie stehen gleichsam für den Ursprung der Empathie. Viele Philosophen und Anthropologen sehen in den Spiegelneuronen die biologische Grundlage der Moral.
Allerdings bliebe wohl zu erforschen, warum die Spiegelneuronen manchmal nicht feuern. Der Affe empfand, als hätte er selbst die Hand nach einer Rosine ausgestreckt. Aber wieso hat der Forscher nicht mitempfunden, wie es ist, in einem Affenstuhl fixiert zu sein? Für solche Versuche wird die Schädelplatte der Affen geöffnet, werden ihnen Elektroden implantiert, und ein Bolzen wird am Schädel montiert. Meistens lässt man die Affen dursten, damit sie kooperieren, um einen Tropfen Saft zu erhalten. Kurzum, es kommt dem, was man folterähnliche Zustände nennen würde, ziemlich nahe; für die Wissenschaft ist es "Grundlagenforschung". Und so zeigen uns viele solcher Versuche eben nicht nur, wie sich ein Tier einfühlen, sondern auch, wie sich ein Mensch der Einfühlung verschließen kann.
Kommentare
Wäre es vielleicht möglich, dass bei Menschen ein gewisser "Gewöhnungseffekt" eintritt? In Kombination mit bestimmten uralten Verhaltensweisen (auch unsere nächsten Verwandten die Primaten sind zu, aus menschlicher Sicht, extrem grausamen Handlungen fähig) könnte so eine Haltung der Gleichgültigkeit gegenüber dem "Versuchsobjekt" entstehen. Darüber hinaus empfinden ja nicht nur Primaten etwas. Wälder "kommunizieren" das auftauchen von Parasiten wie dem Borkenkäfer am Waldrand auf chemischem Weg als Warnung in die Mitte des Waldes, Ich meine auch mal in einem Artikel auf der englischsprachigen RDS Seite davon gelesen zu haben, dass der Geruch gemähten Grases der Geruch des "gestressten" Grases sein könnten, was uns herzlich wenig stört.
Darüber hinaus blicken wir ja auch auf 1000 Jahre christliche Geschichte unter dem Motto "macht euch die Erde untertan" zurück. Diese Haltung spiegelt sich meiner Ansicht nach in vielen menschlichen Handlungen wieder und erfährt ihre perverseste Ausformung in Dingen wie Massentierhaltungen und -schlachtunghen. Folter von Menschen und dem Krieg gehören da sicherlich dazu, richten sich jedoch gegen Menschen und haben sicherlich noch andere Aspekte als Ursache, wie z. B. den Konkurrenzdruck.
Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch Konrad Lorenz zitieren, der auf die Frage was den das "missing link" zwischen Mensch und Tier geantwortet hat: "Wir sind dieses "missing link"! Es bleibt also noch viel zu tun, damit Menschen weder sich selbst noch andere Lebewesen so behandelt wie es im obigen Artikel beschrieben wird und wir den Schritt zum "wahren" Menschsein endlich machen.
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