Armdrücken im Reaktorkern

Auch bei der Atomkraft ist die Ukraine von Russland abhängig. Amerikanische Brennelemente müssen her, befindet Kiew. Die passen schlecht, behauptet Moskau, und warnt vor "neuen Tschernobyls". Ein gefährlicher Streit zulasten der Sicherheit entspinnt sich.

Armdrücken im Reaktorkern

Die Bilder des Kernkraftwerks Süd-Ukraine nahe der Stadt Juschnoukrajinsk zeigen eine wahre Idylle. Die drei Reaktoren in ihrem ochsenblutroten Stahlzylindern sind auf offiziellen Fotos des Kraftwerksbetreibers Energoatom zwischen Sonnenblumen zu sehen, hinter Blumenrabatten oder über einem Stausee. Natürlich scheint die Sonne.

Politisch betrachtet müssten jedoch dunkle Wolken über der Anlage stehen. Zwei der drei Blöcke sind derzeit ein Symbol für den Konflikt, der die Ukraine erschüttert. In ihren Kernen stecken Brennelemente russischer und westlicher Produktion direkt nebeneinander. Jeder der Hersteller wirft dem anderen nun vor, die Sicherheit der Anlage zu gefährden. Auch in den Atommeilern der Ukraine wird um Einfluss gerungen. Russland möchte seine Macht über Land und Reaktoren erhalten, die Regierung in Kiew und die AKW-Betreiber wollen sich dem Westen zuwenden. Ohnehin gehört die Energiefrage zum wirtschaftlichen Kern des Konflikts. Im Westen bekannt ist das Problem mit dem Erdgas, für das die russischen Lieferanten nun drastisch erhöhte Preise fordern. Gleichzeitig erzeugt die Ukraine fast die Hälfte ihres Stroms mit 15 Kernreaktoren russischer Bauart, für die bisher der russische Staatskonzern Rosatom Uran lieferte. Schon warnt der amtierende Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk, Russland wolle Energie als "neue Atombombe" gegen sein Land einsetzen - vor dem Hintergrund der Tschernobyl-Katastrophe, die sich 1986 in der Ukraine abspielte, ein bemerkenswerter Vergleich.

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