Die Rolle islamistischer Extremisten im syrischen Bürgerkrieg wird überbetont. Das ist gefährlich, wenn dadurch Assad als bessere Alternative erscheint.
Vor drei Jahren begann der friedliche Aufstand in Daraa. Wenig später tobte bereits ein Bürgerkrieg in Syrien. Je länger sich der Konflikt hinzieht und je brutaler die Situation vor Ort wird, desto schwieriger wird es für Medien ausgewogen darüber zu berichten. Seit dem vergangenen Jahr ist jedoch eine gefährliche Tendenz zu beobachten: Die islamistischen Milizen des Isis (Islamischer Staat in Irak und Syrien) nehmen einen überproportional großen Teil in der internationalen Berichterstattung ein.
Ihre spektakulären Anschläge, ihr brutales und rücksichtsloses Morden sichern ihnen stets größte mediale Aufmerksamkeit. Dabei legen neue Berichte aus Syrien nahe, dass Isis nach und nach Boden verliert und militärisch zurückgedrängt wird. Zudem wird oft übersehen, dass Isis im Verhältnis zu anderen Rebellengruppen nur über eine sehr geringe Anzahl von Kämpfern verfügt und die wenigsten von ihnen Syrer sind. Dennoch dominieren Berichte über ihr grausames Vorgehen die deutschen Medien.
Ein solche, einseitige Berichterstattung führt dazu, dass der Syrienkonflikt zunehmend auf die Formel "Islamisten gegen Assad" verengt wird. Dadurch wird Assad plötzlich zum ungeliebten, aber notwendigen Partner des Westens im Kampf gegen den Terrorismus. Das propagiert zum Beispiel Jürgen Todenhöfer in Deutschland, und auch in den USA wird diskutiert, ob Assad nicht die "am wenigsten schlimme Option" ist.
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