Mark Burnetts Serien-Verfilmung der Bibel kommt in bester amerikanischer Fernsehtradition daher: Theologisches wird von der Kostümabteilung behandelt, existenzielle Fragen werden an der Frisierkommode erledigt. Und Jesus ist sogar noch schöner als auf den Bildern des "Wachtturm".
Am Anfang, die Älteren erinnern sich vielleicht noch, war die Erde wüst und leer, aber dann kam das Kino und zauberte Abenteuer sonder Zahl auf diese wüste Leere. Die Geschichten aus der Bibel waren ideale Vorlagen für die Geschichten, die das Kino brauchte: abenteuerlich, unbegreiflich, aber immer riesenhaft.
Niemand musste glauben, dass sich das alles buchstäblich so zugetragen hatte, aber wenn eine unsichtbare Hand graphematisch korrekt die Zehn Gebote von rechts nach links in Stein brannte, war auch der Atheist in der letzten Reihe davon überzeugt, dass hier ein Wunder geschah. Deshalb konnte der britische Regisseur Michael Winner die Frage, welches Buch er mit auf eine einsame Insel mitnehmen würde, nur dergestalt beantworten: "Natürlich die Bibel. Ich habe sie nie gelesen, aber ein Buch, das Ursache für so viele Kriege und Tote ist, kann nicht ganz schlecht sein."
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