In Jerusalem versammelten sich mehrere hunderttausend strenggläubiger Juden zu einem Massengebet. Sie protestierten gegen die Wehrpflicht-Reform, nach der auch ultraorthodoxe Männer in die Armee müssen.
Die Straßen, auf denen sich am späten Nachmittag sonst der Feierabendverkehr staut, verwandelten sich in ein Meer aus schwarzen Hüten. Traditionell in Schwarz gekleidet, versammelten sich auf der wichtigsten Zufahrtsstraße nach Jerusalem Hunderttausende strenggläubige Juden am Sonntag zum frommen Protest gegen die Reform der Wehrpflicht. Die Polizei sprach am frühen Abend von 300.000 Teilnehmern, während die Veranstalter eine halbe Million Menschen zählten. Sie hofften, dass die Zahl bis zum Abend noch weiter steigen würde und sich das Massengebet in die größte Demonstration in der Geschichte Israels verwandelt. Im Vergleich nahmen am Höhepunkt der Kundgebungen während der Sozialproteste im Sommer 2011 im ganzen Land 400.000 Demonstranten teil.
Als die Rabbiner begannen, über Lautsprecher Psalmen zu rezitieren, strömten aus den umliegenden Straßen weitere Gläubige auf die Straßen rund um den zentralen Busbahnhof und die Straßenbahnbrücke am Stadteingang – unter ihnen auch viele Frauen und Kinder. Mit der „Gebetswache“ wehren sie sich dagegen, dass das israelische Parlament Mitte März ein Gesetz verabschieden will, das vorschreibt, dass auch ultraorthodoxe Männer in die Armee müssen; bisher konnten sie sich befreien lassen, wenn sie stattdessen Tora und Talmud studierten.
Weiterlesen im Originalartikel.
Kommentare
Neuer Kommentar