Der Protestsong von 1969 “War” (Krieg) stellt die Frage “Was nützt er?” und liefert die Antwort: „Absolut nichts!“ Würde ich „Krieg“ mit „Gebet“ ersetzen, wäre meine berechtigte Antwort: „Fast nichts.“
Der Placebo-Effekt beim Beten kann nützlich sein, wenn Gläubige das Gefühl haben, etwas Konstruktives zu tun, das vielleicht eine psychosomatische Funktionsstörung „heilt“. Andererseits hatte das Ersetzen akzeptierter medizinischer Methoden durch Gebete unzählige Tode und Schäden zur Folge, die vermeidbar gewesen wären.
Viele gutgläubige Menschen verlassen sich auf das Gebet, weil sie sich optimistisch fühlen, wenn sie nicht wissen, was in einer Situation zu tun ist, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt. Unabhängig von Logik und wissenschaftlichen Belegen des Gegenteils sind inbrünstig Gläubige immer noch davon überzeugt, dass es einen Gott gibt, der Gebeten zuhört. Ich habe Kommentare gehört wie „Manchmal werden unsere Gebete erhört und manchmal nicht“ und „Gott beantwortet alle Gebete, doch manchmal ist seine Antwort: Nein.“
Beten kann ebenso nützlich sein, um den Gemeinschaftssinn zu fördern für die, die sich ein bestimmtes Ergebnis erhoffen. Doch die Ergebnisse dieser Gebete sind eventuell nicht immer allen dienlich, so wie es in Mark Twains „Das Kriegsgebet“ dargestellt wird; ein Gebet für das Leiden und die Vernichtung der Feinde, wie in „O Herr unser Gott, hilf uns, ihre Soldaten in blutige Fetzen zu reißen.“ Dieses „Gebet“ blieb Jahre nach Twain´s Tod unveröffentlicht, da seine Familie es für zu frevlerisch hielt.
Übersetzung: Elisabeth Mathes
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