Der dritte Kreis der Hölle

Normierung war einmal Sache der Polizei, in Dave Eggers’ Roman „Der Circle“ übernimmt es das Individuum selbst. Was verbindet und was trennt diese Dystopie von Orwells „1984“ und Huxleys „Schöne neue Welt“?

Der dritte Kreis der Hölle

Es ist ein Kennzeichen der Gegenwart, dass Handlungen, die im 20. Jahrhundert unweigerlich auf autoritäre Staaten bezogen wurden, heute freiwillig und im Zeichen der Individualität geschehen. Auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin haben Verfahren wie die Pränatal- oder Präimplantationsdiagnostik dazu geführt, dass kaum noch Kinder mit Behinderungen geboren werden; besorgte Elternpaare lösen längst jenes prekäre Versprechen ein, das die Eugeniker in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur forderten. In den Sozialen Netzwerken pflegen die Benutzer Tag für Tag ihre „Profile“ und teilen der Community per GPS-Signal die neuesten Joggingerfolge oder ihren Aufenthaltsort im Nachtleben mit – lauter Techniken der Wissenserzeugung also, die ursprünglich zur kriminologischen Erfassung abweichender Subjekte entwickelt wurden („Profile“ gab es mehr als hundert Jahre lang nur von Wahnsinnigen und Serienmördern, Ortungsdienste kamen zum Einsatz, um nach entflohenen Straftätern zu fahnden).

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