Der GWUP-Vorsitzende Holm Hümmler tritt zurück…

…und vermasselt auch das noch!

Der GWUP-Vorsitzende Holm Hümmler tritt zurück…

Foto: Pexels.com / Lera Mk

Worum geht es?

Herr Hümmler mag nicht mehr Vorsitzender der GWUP sein und tritt zurück, um den Weg für Neuwahlen freizumachen. Seine Begründung:  Es gibt zu viele Leute mit eigener und anderer Meinung als der seinen in dem Laden.

Ich habe den Eindruck, es ist noch viel schlimmer: Es gibt auch außerhalb der GWUP - dieses Phänomen reicht bis Neuseeland - sehr viele Leute, die seine Ansichten schräg finden: Das WOKE-Phänomen: Zur Debatte um Matauranga Maori.

Aber, blicken wir nach vorne. So beschreibt der Vorsitzende der GWUP - angeblich eine Vereinigung von Skeptikern (!) -  was er gerne hätte:

- Wer diesen Verein in Zukunft führen soll, braucht eine Vorstandsmannschaft, die an einem Strang zieht, und ein unmissverständliches Mandat der Mitgliederversammlung, auch gegen Störmanöver innerhalb des Vereins entschlossen durchzugreifen.

Doch …  echt … er sagt das tatsächlich:

Liebe Mitglieder,

wenn Ihr in diesem Jahr aus dem Vorstand deutlich weniger an Transparenz mitbekommen habt, als ich mir das selbst gewünscht hätte, dann liegt das daran, dass im Vorstand eigentlich nie Einigkeit hinsichtlich des weiteren Vorgehens bestand und ein großer Teil der verfügbaren Zeit auf sinnlose Anträge, internen Streit und den Umgang mit Querschüssen aus dem Wissenschaftsrat sowie gezielten Indiskretionen einzelner Vorstandsmitglieder entfiel. Jede Äußerung im Namen des Vorstands wurde sofort öffentlich von anderen Vorstandsmitgliedern angegriffen und skandalisiert.

Eine weitere "Zusammenarbeit" in dieser Zusammensetzung ist weder gut für den Verein noch den beteiligten Personen zuzumuten. Wer diesen Verein in Zukunft führen soll, braucht eine Vorstandsmannschaft, die an einem Strang zieht, und ein unmissverständliches Mandat der Mitgliederversammlung, auch gegen Störmanöver innerhalb des Vereins entschlossen durchzugreifen.

Ich habe daher für die kommende Vorstandssitzung den Antrag vorbereitet, dass für die kommende Mitgliederversammlung vorgezogene Neuwahlen des gesamten Vorstands angesetzt werden.

Ich werde dort selbstverständlich wieder kandidieren und ein Vorstandsteam mit geeigneten Kandidaten vorschlagen, die gemeinsam dafür sorgen wollen, dass die GWUP ein Verein zur Aufklärung über Parawissenschaften, Esoterik und Verschwörungsdenken bleibt und nicht zu einer "anti-woken" Politorganisation wird. Wer lieber Politik machen möchte, wird dann voraussichtlich einen entsprechenden Kandidaten für den Vorsitz finden, der ebenfalls ein Team vorschlagen kann. Selbstverständlich kann dort auch jedes andere Mitglied Kandidaturen für Vorstandsämter erklären. Ich appelliere jedoch an alle Teilnehmer, keine Kandidaten in den Vorstand zu wählen, die schon auf der Mitgliederversammlung erklären, ihr Ziel sei "das Schlimmste zu verhindern" und die dann den größten Teil ihrer Aktivität neben der Behinderung der Vorstandsarbeit mit dem Aufbau einer Online-Gegenorganisation zur GWUP zubringen.

Viele Grüße und bis zur SkepKon in Augsburg,

Holm

Ganz unabhängig davon, dass er sich wahrscheinlich sofort nach Veröffentlichung durch seine rücksichtslose Verwendung des Alt-Right Narrativs der Vorstandsmannschaft allerstrengsten Tadel durch Frau Wismeg-Kammerlander eingehandelt haben dürfte - Kopf hoch, Herr Hümmler: Das kann wirklich jedem von uns passieren! - zeigen diese Ausführungen sehr klar und deutlich, wie er sich die ideale Wokewelt für die GWUP vorstellt. Und genau das ist sein Problem.

Herr Hümmler versteht immer noch nicht, worum es geht …

und das lässt sich am besten durch ein paar einfache Fragen zeigen. Nehmen wir an, diverse Aktivitäten des Vorstandes wären während der letzten Monate einstimmig beschlossen und ohne jede interne Kritik umgesetzt worden:

- Hätte sich dadurch etwas an dem unterirdischen Argumentationsniveau, der inhaltlichen Absurdität und der moralischen Fragwürdigkeit geändert, die „Team Hümmlers“ Beiträge zur Debatte um Matauranga Maori auszeichnen?

- Hätte dann die Schnapsidee „Team Hümmlers“ wirklich besser funktioniert, meinen Vortrag und mich in die Alt-Right/rechtsextreme Ecke zu stellen - und wäre dieses groteske Vorhaben dann moralisch weniger verwerflich gewesen?

- Hätte das Canceln des Vortrages von Cornelius Courts für die SkepKon 2024 gegen das Votum des Programmteams dann tatsächlich mehr Berechtigung, eine bessere Begründung oder mehr moralische Qualität gehabt?

Dawn of the GWUP. Der neue woke Vorstand, die Skepkon und wie ich schon wieder gecancelt wurde

Cancel Culture in der GWUP! Im Gespräch mit Cornelius Courts

Cancel Culture in der GWUP? Im Gespräch mit Christian Weymayr

Hätte das Canceln des Vortrages von Till Randolf Amelung für die SkepKon 2024 gegen das Votum des Programmteams dann tatsächlich mehr Berechtigung, eine bessere Begründung oder mehr moralische Qualität gehabt?

In eigener Sache

Cancel Culture in der GWUP? Im Gespräch mit Till Randolf Amelung

Wäre damit Amardeo Sarmas durchdachte, umfassende und tiefgreifende Kritik an der Entwicklung der GWUP und deren Debattenkultur hinfällig?

Following the course taken by the new #GWUP leadership, I have taken a painful decision that marks the end of an era for me.

I shall withdraw from the activities of the GWUP. GWUP is no longer the rational, science-committed organization many of us founded with global support 37 years ago. The spirit of friendship central to its effective work and achievements for a long time is gone.

The atmosphere under the new Board majority has become increasingly toxic and intolerable. I cannot accept the indifference with which the new leadership treats long-standing members and the GWUP Scientific Council.

I feel honoured to have been able to make my contribution to the GWUP for almost four decades. It has been a cause close to my heart. I’m grateful for the many enriching experiences and friendships I will remember with pleasure.

So I am all the more shocked by the cultural disruption and the disrespectful treatment of these people. I respect them both professionally and personally; dedicated people to whom the organization owes so much.

In the future, I will focus my efforts on a wide range of scientific issues. I am confident that science, critical thinking and skepticism will continue to flourish. I will continue to work for this, for example, in ECSO, the global skeptical movement, and the science-based NGO WePlanet.

The #SkepKon in May 2024 may be my last, and I hope to meet many long-time companions who have helped build the most prominent and oldest skeptical organization in the German-speaking world.

Ach, Herr Hümmler…

Disclaimer

Es wurde im Verlauf meiner meistens recht unterhaltsamen und lebhaften Diskussionen mit der GWUP und „Team Hümmler“ wiederholt angeregt, mich doch einfach rauszuschmeißen. Das geht nicht. Nicht einmal Chuck Norris würde das hinkriegen. Ich bin nämlich kein Mitglied der GWUP. Danke für Ihre Aufmerksamkeit und bis bald.

Hier geht's zum Originalartikel...

Kommentare

Neuer Kommentar

(Mögliche Formatierungen**dies** für fett; _dies_ für kursiv und [dies](http://de.richarddawkins.net) für einen Link)

Ich möchte bei Antworten zu meinen Kommentaren benachrichtigt werden.

* Eingabe erforderlich