Nach den Passionslegenden (Mt 27, 59, Mk 15, 46; Jo 19, 40) wurde der Leichnam des Jesus von Nazaret in Tücher gehüllt und beigesetzt. Bei der Wichtigkeit dieser Herrenreliquien verwundert es nicht, dass an die 40 einzelne Grabtücher verehrt wurden, die allesamt unecht sein dürften.
An erster Stelle steht dabei ein in Turin bewahrtes elfenbeinfarbenes Tuch aus 4,36 m x 1,09 m Leinen, angeblich eines der Grabtücher, in die Joseph von Arimathäa den Leichnam des Gekreuzigten nach der Abnahme vom Kreuz einhüllte (Mt 27, 59 f.; Jo 19, 40). Das wissenschaftlich umstrittene Tuch weist Körperabdrücke eines gegeißelten Mannes (181 cm groß, 80 kg schwer, wohl Blutgruppe AB), Abdrücke der Seitenwunde sowie der Hand- und Fußwunden auf. Münzen, die dem Toten auf die Augen gelegt waren, wurden als römische Bronzemünzen identifiziert, die in den Jahren 29/30 in Jerusalem unter Pontius Pilatus geprägt wurden. Auch wurden Reste von Aloe und Myrrhe gefunden, ein Hinweis auf die jüdische Bestattungstradition. Botaniker entdeckten Blütenstaub von Pflanzen, die aus der Gegend von Jerusalem stammen. Gleichwohl sagen solche “Zeitgenossenschaften” nichts zum eigentlichen Problem: Handelt es sich um das Grabtuch Jesu von Nazaret oder um das eines anderen Gekreuzigten?
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