Der Staat macht keinen schwul

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann über Geschlechterfragen und den Protest gegen neue Pläne in der Sexualerziehung

Der Staat macht keinen schwul

DIE ZEIT: Herr Ministerpräsident, warum soll ein Fünftklässler in Baden-Württemberg wissen, was Transgender und Intersexuelle sind?

Winfried Kretschmann: Weil "schwule Sau" auf dem Schulhof eines der beliebtesten Schimpfwörter geworden ist. Ich war selbst Lehrer und weiß: Niemand kann so hart und brutal wie Kinder sein, wenn jemand irgendwie "anders gestrickt" ist. Die zivilisatorischen Hemmschwellen sind da noch nicht ausgeprägt. Wir können aber nicht zusehen, wie jemand diskriminiert wird.

ZEIT: Gegen die Bildungspläne Ihrer Regierung macht eine Gruppe von Bürgern mobil, die Angst hat, Kinder sollten künftig an Schulen zur Homosexualität erzogen werden. Muss der Staat das ernst nehmen, oder ist hier Schluss mit der Politik des Gehörtwerdens?

Kretschmann: Ängste muss man immer ernst nehmen. Und ich werde auch das Gespräch mit ihnen suchen. Ihre Ängste sind allerdings unberechtigt. Der Staat wird niemanden zur Homosexualität erziehen.

ZEIT: Sie waren selbst Biologielehrer. Wie haben Sie die Kinder aufgeklärt?

Kretschmann: Ich habe immer sehr darauf geachtet, das mit den Eltern vorzubereiten. Und ich habe Kollegen anderer Fächer miteinbezogen, denn wir reden hier nicht nur von biologischer Aufklärung. Da werden auch gesellschaftliche, ethische Fragen tangiert. Dann habe ich die Fragestunden mit den Mädchen und Jungen getrennt durchgeführt, weil die sonst nicht frei sind, zu fragen, was sie wirklich wissen wollen. Da kommen immer sehr viele Fragen, über die sich Eltern erschrecken würden.

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