Julia, eine ehemals tiefgläubige Christin, erzählt ihre Geschichte.
Sie ist Mitglied des Panels von „Faith to Faithless“, einer wachsenden britischen Organisation von Menschen, die aus allen ehemaligen Glaubensrichtungen kommen und die Religion hinter sich gelassen haben: Islam, Christentum, Judentum, Sekten, Esoterik etc.
Gründer von Faith to Faithless sind zwei ehemalige Muslime: Imtiaz Shams und Aliyah Saleem.
Dieses Video entstand bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Faith2Faithless und den Humanist Students UK.
Wir präsentieren dieses Video mit optionalen deutschen Untertiteln. Das Erstellen der Untertitel und die Bearbeitung des Originalvideos wurde vom Youtube Kanal Blossoming Reason vorgenommen.
Kommentare
Das müssen komische Kirchen sein, denen diese Dame angehört hat.
Ich kann versichern, dass Katholiken mit Terminkalendern und Uhren leben und sich nicht nur von Gott herumschubsen lassen. Mechanische Uhren sind Erfindungen der Klöster, um einen geordneten Tagesablauf sicherzustellen!
Ich kann weiters versichern, dass Katholiken das Tanzen nicht für sündhaft halten. (Okay, das war nicht immer ausnahmslos so, der heilige Pfarrer von Ars hat Tanzveranstaltungen heftig kritisiert, aber damals ist es dabei wahrscheinlich ganz anders zugegangen als in heutigen Tanzschulen ...)
Und das kindliche Gebet, das die Dame zitiert, ist doch ganz nett und ermutigend.
Die Neigung, selbst nichts zu tun und dann anderen die Schuld zu geben, ist bei jungen Menschen weit verbreitet. Im Falle dieser Dame war dieser "andere" Gott. Bei den meisten anderen Jugendlichen sind die schuldigen "anderen" die Eltern oder die Gesellschaft. Es ist richtig, später sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Daraus auf die Nichtexistenz Gottes zu schließen ist ebenso falsch wie auf die Nichtexistenz der Eltern oder der Gesellschaft zu schließen. Sie sind nur allesamt anders, wie wir uns das in der Pubertät gewünscht hätten.
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Die Dame in dem Video gehörte ganz offensichtlich nicht der Katholischen Kirche an, sondern vermutlich einer evangelikalen, vielleicht auch einer charismatischen Bewegung ("Armgefuchtel, direkte Botschaften von Gott" etc.).
Die Katholiken heutzutage sind in der Hinsicht schon sehr verweltlicht, das stimmt. Mir sind auch keine generellen Regeln unter Katholiken bekannt, die Tanzen verbieten.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass es weltweit (besonders in den USA) eine große Anzahl an Kirchen und Gemeinden gibt, die sich wesentlich strenger an die biblischen Regeln halten. Je nach Kirche, der man angehört, sind z. B. Tattoos verboten oder Sex vor der Ehe sehr verpönt. Allein schon ein Blick auf die Zeugen Jehovas hierzulande ist ernüchternd.
Auch wenn diese Dame in einer Katholischen Kirche hierzulande wohl nicht dieselbe Erfahrung gemacht hätte, so kann man ihre Erfahrungen nicht als verrückten Einzelfall hinstellen.
Sie hat nur das sehr wörtliche genommen (musste sie ja aufgrund ihrer Erziehung), dass es einen allmächtigen Gott gibt, nach dessen Willen alles geschieht oder unterbleibt; ein Gott, der ohne klare Regeln straft und belohnt, alles sieht und steuert, in dessen Augen man prinzipiell von kleinauf sündhaft ist, und der sich und seine Botschaften nicht eindeutig zu erkennen gibt. Nach dieser Vorstellung ist es ganz folgerichtig zu glauben, dass alles, was ihr widerfährt, Gottes Wille sein MUSS.
Sie hat auch nicht "anderen die Schuld gegeben", sondern einzig allein sich selbst. Sie hat ständig versucht, ihren eigenen Fehler, ihre eigene sündhafte Handlung zu finden, um Gott dafür um Verzeihung zu bitten.
Es war diese lähmende masochistische Selbstzerfleischung, von der sie sich im Laufe der Zeit gelöst hat, um ihr Leben eigenverantwortlich zu führen. Mit dem Gott der Bibel, der diese seltsamen Regeln aufstellt, wollte sie dann aus gutem Grund nichts mehr zu tun haben.
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Herr Schönecker,
Ihre Aussage
"Es ist richtig, später sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Daraus auf die Nichtexistenz Gottes zu schließen ist ebenso falsch wie auf die Nichtexistenz der Eltern oder der Gesellschaft zu schließen."
beweist, wie der Glaube an einen Gott die Fähigkeit des logischen Denkens auslöscht. Eltern und Gesellschaft sind real existent. Götter dagegen sind menschliche Erfindungen zur Gleichschaltung derjenigen, die auf den "Religionsgeber" hereinfallen. Von der Existenz der Eltern auf die Existenz Gottes zu schließen, ist populistischer Humbug.
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S.g. Herr Sommer!
Da waren gleich zwei logische Fehler in Ihrer Antwort.
Erstens:
Sie setzen voraus, dass Gott eine menschliche Erfindung ist, und schließen daraus, dass meine Argumentation falsch sei. Also: Mein Argument sei falsch, weil das Ergebnis meiner Argumentation falsch sei. Sie ersetzen damit ein Argument durch eine bloße Behauptung.
Zweitens:
Ich habe nur geschrieben, dass man daraus, dass Gott sich nicht so verhält, wie junge Menschen das wünschen, nicht auf dessen Nichtexistenz schließen kann. Ich habe nirgends behauptet, dass das ein Gottesbeweis sei. Nur weil eine bestimmte Methode nicht geeignet ist, eine Nichtexistenz Gottes zu beweisen, ist das umgekehrt noch lange kein Beweis für die Existenz Gottes. Mir ist das klar. Ihnen offenbar nicht.
Alles Gläubigen die Fähigkeit des logischen Denkens abzusprechen - das halte ich für populistische Humbug!
Hallo verehrter Herr Schönecker,
vielen Dank für Ihre klärende Antwort.
Ich bin leider nur Informatiker und habe deshalb meine liebe Mühe mit der Logik.
Sie dagegen beziehen Ihre unfehlbare Logik direkt von Ihrem Schöpfer.
Mit solchen Beziehungen kann ich leider nicht mithalten.
Mit welcher Eleganz Sie mir das Wort im Munde umdrehen - gelernt ist halt gelernt.
Es ist wohl so, wie der Volksmund sagt:
"Gegen Götter kämpfen selbst Dumme vergebens." ... oder so ähnlich ...
So wünsche ich Ihnen zur gegebenen Zeit ein Taschentuch für Ihre Tränen, wenn Sie feststellen, dass nicht nur Gott, sondern auch der versprochene Himmel mit dem ewigen Leben ein Fake war. Ich weine indessen um die Menschen, welchen Sie mit Ihren Thesen den Verstand blockiert haben.
Religion verhindert Aufklärung und Wissen.
Bleiben Sie gesund, und schauen Sie vielleicht einmal auf das Hier und Jetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Sommer
Hallo Herr Schönecker,
Ihr Zitat: "Ich kann weiters versichern, dass Katholiken das Tanzen nicht für sündhaft halten."
Wie ist dann das Tanzverbot in in manchen Bundesländern an Gründonnerstag und Karfreitag zu verstehen, wenn es keine Sünde ist?
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Sehr geschätzter Herr Steiner!
Tanzveranstaltungen an Gründonnerstag und Karfreitag gelten als zeitlich unpassend. Zur Veranschaulichung: Auch die meisten Menschen, die gerne und ohne jedes schlechte Gewissen Fasching feiern, hielten es für unangemessen, wenn bei ihrem Begräbnis die Gäste an ihrem offenen Grab fröhlich lachend eie Polonaise tanzten und lustig bedruckte Papierschlangen nachwürfen. In unserer Kultur wird der Toten still und in innerer Einkehr gedacht.
In anderen Kulturen ist das anders, was nicht unbedingt schlechter ist.
Das Tanzverbot gibt es also nicht, weil Tanzen Sünde wäre, sondern wegen des Grundsatzes: "Alles zu seiner Zeit".
(In Österreich gibt es übrigens kein Tanzverbot, und es geht mir auch nicht ab. Dafür läuten wir am Sonntag in der Früh die Glocken, und keiner kann sich beschweren.)
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Ich war gar nicht mehr up-to-date, was meine Heimat betrifft. Am 30. November 2016 erklärte das Bundesverfassungsgericht den strengen Schutz des Karfreitags wie es bis dahin in Bayern gegolten hatte, für verfassungswidrig. Durch das generelle Verbot seien die Versammlungs- und Weltanschauungsfreiheit verletzt worden. Der Karfreitag sei zwar als stiller Tag besonders geschützt; jede Befreiungsmöglichkeit von vornherein auszuschließen, sei jedoch unverhältnismäßig (Quelle: Wikipedia, Tanzverbot)
Diese Klage haben wir dem Bund für Geistesfreiheit zu verdanken.
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