Rituale besänftigen. Im Tierreich und unter den Menschen. Religiöse Riten entstanden aus Verhaltensmustern, wie sie in Auseinandersetzung um Territorien, in der Klärung von Situationen von Stärke und Schwäche längst vor Aufkommen des Menschen existierten. Das ist die These von Ina Wunn.
Wenn ein Pavianmännchen einem Weibchen sein Kind abluchsen will, um sich mit ihm im Arm vor ihren Geschlechtsgenossen interessant zu machen, dann machen sie sich zu Füßen der beiden ganz klein, drücken den Vorderleib platt gegen den Boden. Ebenso eine Wölfin, wenn sie mit ihren Jungtieren spielen will. Ein Paradiesvogel hängt sich geradezu kopfüber an den Füssen auf, wenn er federspreizend dem Weibchen imponieren will, oder dreht sich kreisend in rasendem Derwischtanz. Dem röhrenden Hirsch erspart das Röhren den wirklichen Konkurrenzkampf mit dem Artgenossen genauso wie dem Amselmännchen auf dem Schornstein das Singen den Kampf. Eisvögel und Falken buhlen um ihre Liebste mit Futtergaben.
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