Russland, Europa und die USA hofieren Erdogan und seine Türkei – doch dort hat man eigene Pläne. Ankara will in das Machtvakuum des zerfallenden Nahen Ostens stoßen und die muslimische Welt führen.
"Regierungen können vieles bestimmen, nur nicht die geografische Lage ihrer Länder", sagte einst der damalige türkische Außenminister Ahmet Davutoglu im Gespräch mit dieser Zeitung. Was er damit meinte war, dass die Türkei aufgrund ihrer geopolitischen Lage dazu bestimmt ist, eine zentrale Rolle sowohl im Nahen Osten als auch im Westen oder doch zumindest in Südosteuropa zu spielen. Mit anderen Worten: Sie muss auf Dauer eine Großmacht sein, ob sie will oder nicht.
Seit den 20er Jahren hatte sie diese Rolle nicht mehr angestrebt, sondern leckte ihre Wunden nach der Zerschlagung des osmanischen Reiches und versuchte, sich als ganz neu erfundener "moderner" türkischer Nationalstaat im Inneren zu konsolidieren. Die große Furcht war, nach den Abspaltungsbewegungen nichttürkischer ethnischer Gruppen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, ein weiterer Zerfall. Diese Angst dauert zum Teil bis heute an und prägt die türkische Kurdenpolitik.
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