Frauen verdienen in Deutschland 21 Prozent weniger als Männer. Doch während manche sich eine gesetzliche Frauenquote wünschen und andere glauben, Frauen sollten sich mehr anstrengen, besagt eine neue Studie aus Harvard: Es geht nicht ums Geschlecht.
Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Zu dieser erstaunlichen Schlussfolgerung kommt eine Studie der Harvard-Dozentin Claudia Goldin, die Gehälter und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in mehreren Branchen in den USA verglichen hat.
Sie fand heraus, dass sich die Gehälter von Männern und Frauen direkt nach der Ausbildung noch recht wenig unterscheiden. Erst nach einigen Jahren geht die Schere auseinander, 15 Jahre nach dem Berufseinstieg ist die Gehaltslücke in den USA am größten. Keine Überraschung: In dieser Zeit ziehen Menschen ihre Kinder groß, weswegen Frauen häufiger als Männer für einige Zeit aussetzen, auf Teilzeit umsteigen und so weiter. So weit, so bekannt, so logisch - klar bekommt jemand, der 60 Prozent arbeitet, auch nur 60 Prozent des Gehalts.
Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen besteht jedoch fort, wenn Stundenlöhne statt Monatsgehälter verglichen werden. In der Realität bekommt die Teilzeitbeschäftigte - auch nach dem Herausrechnen aller Effekte von Branche, Hierarchiestufe und ähnlichem - weit weniger als ihren prozentualen Anteil am entsprechenden Vollzeitgehalt. Das ist auch in Deutschland der Fall (siehe diese Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum bereinigten und unbereinigten Gender Pay Gap).
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