Die zehn wichtigsten Erkenntnisse der Astronomie - Teil 10

Die zehn wichtigsten Erkenntnisse der Astronomie - Teil 10

Der Saturnmond Titan ist der Erde ähnlich, trotz seiner -180 Grad kalten Oberfläche - Nasa

Leben auch auf dem Mars, Europa und Titan?

 

Neue Erkenntnisse gibt es auch aus unserem Sonnensystem. So zeigen die von Marssonden und –Rovern im vergangenen Jahrzehnt gewonnenen Daten, dass es auf dem Roten Planeten zumindest in der Frühzeit flüssiges Wasser gab und unter der Oberfläche vielleicht auch heute noch gibt. Darauf weisen Abflussrinnen hin, die an Kraterrändern entstanden. Überdies fanden die Sonden große, von Staub bedeckte Eisfelder. Sollte in der Urzeit des Mars Leben entstanden sein, könnte es bei heute überdauern.

Selbst auf Eiswelten wie dem Jupiter-Mond Europa oder den Saturn-Trabanten Titan und Enceladus könnte Leben existieren. Ende 2001 ergab eine Neuanalyse der Raumsonde Galileo, die bis 2003 im Jupitersystem kreiste, dass sich unter dem Eispanzer Europas höchstwahrscheinlich ein Körper aus flüssigem Wasser verbirgt, der so groß ist wie die großen Seen in Nordamerika.
 

Außen kalt, innen warm


Zwar liegt die Oberflächentemperatur des Trabanten bei minus 150 Grad Celsius. Dennoch besitzt er eine innere Wärmequelle: Durch die Gravitationswirkung Jupiters wird er ständig verformt und erhitzt sich durch die dabei entstehende Reibungswärme. Dadurch schmilzt ein Teil des Eispanzers, der seinen Gesteinskern umgibt. Das Wasser enthält viele Nährstoffe und kann bis zur Oberfläche aufsteigen. Ein ähnlicher Mechanismus schmilzt auch auf Enceladus das Eis in der Tiefe. Den Beweis lieferte die Raumsonde Cassini: Ihre Bilder zeigen, dass von dem kleinen Mond Wasserfontänen ins All schießen.

Auf dem größten Saturnmond Titan könnte es unter der Oberfläche sogar einen verborgenen Ozean geben, der den ganzen Himmelskörper umspannt. Darauf deuten ebenfalls von Cassini gewonnene Daten hin.

Überhaupt ist Titan der Erde recht ähnlich, trotz seiner -180 Grad kalten Oberfläche. So besitzt er eine dichte Atmosphäre. Auf der Erde gibt es einen hydrologischen Zyklus: Wasser verdunstet und regnet wieder herab. Das gleiche geschieht auf Titan mit Methan, das bei den dort herrschenden Temperaturen flüssig vorliegt. Cassini-Bilder zeigen mit dem Kohlenwasserstoff gefüllte Seen und von Niederschlägen ausgewaschene Flusssysteme.

Die Titan-Oberfläche besteht aus Eis, das von Methan überzogen ist. Deshalb können auf dem Mond – wenn überhaupt – nur exotische Lebensformen existieren, deren Zellen Methan statt Wasser enthalten. Vielleicht gibt es solche Kreaturen wirklich: Dass auf dem Trabanten Stoffe wie Wasserstoff und Acetylen auftauchen und verschwinden, deuten einige Astrobiologen als Anzeichen für den Stoffwechsel von Mikroben, die den Himmelskörper besiedeln.
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