Die großen Strukturen im All
Im vergangenen Jahr legten US-Astronomen die bislang größte Karte des Universums vor. Sie zeigt die dreidimensionale Verteilung von über 1,5 Millionen Galaxien. Darauf ist klar zu erkennen, dass die Sterneninseln eine wabenförmige Struktur bilden.
Dies bestätigt das Ergebnis von Computermodellen, etwa der sogenannten Millenium-Simulation, die 2005 von einem internationalen Astrophysikerteam vorgestellt wurde. Mit ihrer Hilfe konnten die Forscher nachvollziehen, wie sich die kosmischen Strukturen entwickelten. Nach dem Urknall gab es zufällige Massenverdichtungen, die hauptsächlich aus Dunkler Materie bestanden. Sie zogen durch ihre Schwerkraft normale Materie an, die sich in diesen Bereichen verdichtete. Mit der Zeit entstand so ein Netz aus Galaxien, die sich zu Haufen und Superhaufen verbanden. Dazwischen klafften große, nahezu galaxienfreie Leerräume. Im All entwickelte sich somit eine wabenartige Struktur.
Im Jahr 1989 entdeckten US-Astronomen eine Struktur von bis dahin unbekannter Größe, die sogenannte große Mauer. Es ist eine Ansammlung von Galaxien-Haufen und -Superhaufen von 500 Millionen Lichtjahren Länge, 200 Millionen Lichtjahren Breite und einer Tiefe von lediglich 15 Millionen Lichtjahren. Damit überspannt sie fünf Prozent des beobachtbaren Universums. Später tauchten weitere Mauern auf (die Astronomen sprechen auch von Filamenten). Inzwischen sind 13 solcher Galaxienwände bekannt. Sie sind ungefähr parallel angeordnet und durch Leerräume von durchschnittlich 500 Millionen Lichtjahre Durchmesser voneinander getrennt.
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