Die zehn wichtigsten Erkenntnisse der Astronomie - Teil 6

Die zehn wichtigsten Erkenntnisse der Astronomie - Teil 6

Verteilung der dunklen Materie

 

Astronomen wissen bereits seit den 1930er-Jahren, dass draußen im All etwas existiert, das wir nicht sehen können. Seit einigen Jahren aber können sie die Verteilung der rätselhaften Materie in Galaxien und Galaxienhaufen dank neuer Technologien auch visualisieren. Ihre Paradebeispiele sind die Galaxienhaufen MACSJ0025 im Sternbild Walfisch, der 5,7 Milliarden Lichtjahre von der Milchstraße entfernt ist, sowie 1E0657-56, der in knapp vier Milliarden Lichtjahre Distanz im Sternbild Carina liegt.

Ersterer entstand nach einer energiereichen Kollision zwischen zwei großen Galaxienhaufen, die Materie von jeweils mehreren Billiarden Sonnenmassen enthielten. Beim Zusammenprall trafen Massen heißen intergalaktischen Gases aufeinander, die dabei abgebremst wurden und sich im Zentrum des Aufpralls sammelten. Die Dunkle Materie rauschte hingegen durch die Kollisionsstelle hindurch, da sie nur über ihre Gravitation mit der normalen Materie in Wechselwirkung tritt.

Nasa Im Bullet Cluster vermuten Astronomien riesige Mengen Dunkler Materie (blau eingefärbt)

 

Etwas Ähnliches geschah bei 1E0657-56. Er wurde vor etwa 100 Millionen Jahren von einem zweiten, kleineren Galaxienhaufen durchquert, der wie ein Geschoss in den Aufnahmen erscheint. Diesem Erscheinungsbild verdankt er den Beinamen Bullet-Cluster (Gewehrkugelhaufen). Anhand von im sichtbaren und im Röntgenlicht aufgenommenen Bildern der Haufen berechneten die Astronomen die Verteilung der normalen sowie der Dunklen Materie darin. Wie sich zeigte, kommen beide nicht zur Deckung: Offenbar hat der Stoßprozess beide Materiearten effektiv getrennt.
 

Jagd nach mysteriösen Teilchen


Viele Physiker glauben, dass der rätselhafte Sternenkitt aus Elementarteilchen besteht, die mit der sichtbaren Materie im Urknall entstanden. Sie senden kein Licht aus und nehmen als einzige Naturkraft die Gravitation wahr. Deshalb heißen die Partikel WIMPs, für „Weakly Interacting Massive Particles“ (etwa: massive Teilchen, die nur schwach mit normaler Materie wechselwirken).

In jüngster Zeit vermeldeten Forscher des italienischen Untergrundlabors Gran Sasso, einige ihrer Experimente hätten Signale von WIMPs registriert. Andere Experimente fanden dagegen keinerlei Hinweise auf die mysteriösen Teilchen. Deren Natur bleibt deshalb weiterhin ein Rätsel.

Hier geht's zum Originalartikel...

Kommentare

Neuer Kommentar

(Mögliche Formatierungen**dies** für fett; _dies_ für kursiv und [dies](http://de.richarddawkins.net) für einen Link)

Ich möchte bei Antworten zu meinen Kommentaren benachrichtigt werden.

* Eingabe erforderlich