Früher war Religionskritik die vornehmste aller marxistischen Tugenden. Doch zum Glaubensterror des islamischen Fundamentalismus hat die westliche Linke nichts zu sagen.
Im November 2014 wagte der amerikanische Filmemacher Ami Horowitz ein Experiment. Eine IS-Fahne schwingend, stellte er sich auf den Campus in Berkeley, dem Initiationsort der US-Linken. Dazu rief er, der IS wolle den Frieden und verteidige sich nur gegen die Aggression des Westens. Von den Studenten kamen freundliches Winken und Zuspruch: "Thumbs up!" Nur einmal wurde Kritik laut – die Bitte, auf dem Campus nicht zu rauchen. Kurz darauf wiederholte er den Versuch mit einer israelischen Flagge, die Parolen entsprechend angepasst: Israel wolle den Frieden und verteidige sich nur gegen Angriffe. Er erntete beeindruckende Aggressionen.
Sicher, Horowitz ist ein profilierter Polemiker, seine Arbeiten laufen auf dem Neocon-Sender Fox News. Als künstlerisches Vorbild hat er sich Michael Moore gewählt, was ihn nicht gerade zur Objektivität verpflichtet. Er wird das Material für seine Zwecke geschnitten haben, dennoch bleiben die Reaktionen der Studenten authentisch. Schlimmer noch: Sie waren zu erwarten.
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