Europa startet die Suche nach einer zweiten Erde

Eine mit 34 Teleskopen und Kameras ausgestattete Sonde soll bis zum Jahr 2024 ins All geschickt werden. Ihre Aufgabe ist nichts Geringeres als die Entdeckung einer zweiten Erde.

Europa startet die Suche nach einer zweiten Erde

Mehr als tausend Planeten außerhalb unseres Sonnensystems haben Forscher bislang entdeckt, weitere 3800 Kandidaten für solche Exoplaneten sind derzeit bekannt. Aber auf eine zweite Erde mit flüssigem Wasser sind die Astronomen noch nicht gestoßen. Mit dem Exoplaneten-Späher "Plato" soll sich das ändern: Spätestens 2024 soll das europäische Observatorium ins All starten, um mindestens sechs Jahre lang mehr als eine Million Sterne nach lebensfreundlichen Planeten abzusuchen. Die Europäische Weltraumagentur Esa gab nun grünes Licht für das Projekt.

Hinter der Abkürzung "Plato" für den etwas sperrigen Projektnamen "Planetare Transite und Oszillationen von Sternen" verbirgt sich eines der spannendsten Forschungsvorhaben der kommenden Jahrzehnte. "Wir werden Planeten finden, die ihren sonnenähnlichen Stern in der lebensfreundlichen, der habitablen Zone umkreisen", sagt Heike Rauer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Planeten, auf deren Oberfläche Wasser vorhanden sein könnte und auf denen dann vielleicht sogar die Entwicklung von Leben, wie wir es kennen, möglich wäre."

Deutschland wird bei "Plato" eine Führungsrolle übernehmen: Das DLR-Institut für Planetenforschung leitet die Gesamtmission, und das wissenschaftliche Datenzentrum für die Mission wird in den Jahren bis zum Start der Sonde am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) eingerichtet – in dessen neuem Standort an der Uni Göttingen. Auch Laurent Gizon, Direktor am MPS, sieht dem Projekt mit Spannung entgegen: "'Plato' wird Planeten wie die Erde entdecken, die die notwendigen Voraussetzungen für Leben bieten."

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