Am 14. Februar 1989 rief der schiitische Ayatollah Chomeini in einer Fatwa dazu auf, den Schriftsteller Salman Rushdie zu töten. Dies war der auch hierzulande deutlich sichtbare Beginn einer Strategie islamistischer wie islamischer Kräfte, über die muslimische Welt hinaus mehr politisch-kulturelle Hegemonie zu gewinnen.
Nicht nur wegen des feigen Anschlags auf die Redaktion von “Charlie Hebdo” ist die Fatwa gegen den in Bombay geborenen Briten Salman Rushdie im wahrsten Sinne des Wortes brandaktuell. Dessen bereits 2012 erschienenes Buch “Joseph Anton. Eine Autobiografie” erzählt von den Folgen dieser Fatwa, vom Exil als Persona non grata, einem Überleben ohne Freiheit, aber auch vom Aufbegehren eines Intellektuellen und Religionenkritikers als totgesagter Künstler. Ein Schicksal, das heute in der ein oder anderen Form weltweit schon viel zu viele Künstler teilen müssen.
“Joseph Anton” lehrt darüber hinaus dies: Sich dem Druck von Religionen-Kartellen zu unterwerfen, der Stimmungsmache ihrer politischen Lobbyisten oder dem systematischen Angriffen auf Kunst und Meinungsfreiheit, heißt aufgeklärtes Denken und selbstbestimmtes Leben einzutauschen gegen eine Knechtschaft im institutionalisierten Allmachtswahn alter Männer.
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