Furcht der katholischen Kirche vor der Tetanus-Impfung „unbegründet“

Die Regierung von Kenia bestreitet Vorwürfe der katholischen Kirche, dass die Tetanus-Impfung zu Sterilität führen würde.

Furcht der katholischen Kirche vor der Tetanus-Impfung „unbegründet“

Die Impfkampagne betrifft alle Frauen im gebärfähigen Alter

„Es handelt sich um einen sicheren, zertifizierten Impfstoff“, äußerte sich der Gesundheitsminister gegenüber der BBC.

Katholische Priester hatten ihre Gemeinden dazu aufgefordert, eine Tetanusimpfungskampagne zu boykottieren, die am Montag beginnen soll. Diese Kampagne hat hauptsächlich Frauen zum Ziel.

Tetanus wird als eine große Gefahr für kenianische Babys angesehen; jeden Tag stirbt dort ungefähr ein neu geborenes Kind an dieser Infektion.

Dem kenianischen Gesundheitsministerium zufolge fielen im letzten Jahr ungefähr 550 Babys Tetanus zum Opfer.

 

Steckbrief Tetanus

Wird durch einen Giftstoff verursacht, der vom Bakterium Clostridium Tetani hergestellt wird Tritt üblicherweise durch eine Wunde (oft ein Tierbiss) in den Körper ein Symptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Fieber und Steifheit der Rücken-, Hals-, Arm- und Kiefermuskulatur Kann ohne Behandlung zu schmerzhaften Muskelspasmen führen Sind Brust- und Kehlenmuskulatur betroffen, so können Atemschwierigkeiten auftreten, die sogar zum Tod durch Erstickung führen können.

 

Etwa 40 Prozent der kenianischen Bevölkerung sind katholisch, und die katholische Kirche könnte großflächig die Impfung von Frauen behindern, so Frenny Jowi, eine BBC-Mitarbeiterin aus Nairobi, Hauptstadt von Kenia.

Letzte Woche hatte ein Treffen von katholischen Bischöfen im Westen Kenias die Regierung aufgefordert, die Impfkampagne nicht durchzuführen; es handle sich um eine Verschwörung, die Frauen im gebärfähigen Alter zum Ziel habe.

Die Bischöfe fordern noch mehr Tests an dem Impfstoff.

„Das Ministerium sollte aufhören, Lärm zu machen, und stattdessen der katholischen Kirche erlauben, die Impfstoffe im Vorfeld zu prüfen,“ so Dr. Stephen Karanja, der Vorsitzende der Vereinigung katholischer Ärzte in Kenia, gegenüber der BBC.

Karanja behauptete, dass Tetanus-Impfstoffe, die in diesem Jahr getestet wurden, ein Antigen (also eine Substanz, die im menschlichen Körper die vermehrte Herstellung von Antikörpern verursacht) enthalten hätten, welches Frauen steril machen könnte.

Jedoch verweist der Gesundheitsminister Macharia darauf, dass der Impfstoff von der World Health Organisation und Unicef gebilligt wurde.

„Ich persönlich würde meiner eigenen Tochter und meiner Frau dazu raten, sich der Impfung zu unterziehen, denn ich unterstütze die Impfkampagne zu 100 Prozent und bin zuversichtlich, dass die Impfung keine Nebenwirkungen zeigen wird.“, so Macharia.

Übersetzung: Adrian Fellhauer, Korrektur: Manuela Lindkamp

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