Jedes Jahr am 17. Februar gedenken wir Giordano Bruno, er wurde von der katholischen Kirche als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Nach ihm wurde die größte säkurale Stiftung in Deutschland benannt. Die Giordano Bruno Stiftung wurde 2004 von dem Unternehmer Herbert Steffen und dem Philosophen Dr. Michael Schmidt Salomon gegründet. 2007 wurde von der Stiftung der erste "Deschner Preis" verliehen, der an niemand anderen ging als den Evolutionsbiologen Richard Dawkins: Eine Ehrung seiner großartigen Aufklärungsarbeit für Wissenschaft und Vernunft.
Was ist sie, die Giordano Bruno Stiftung?
Kommentare
Antwort auf #1 von Joseph Wolsing:
> Die sich zum Teil widersprechenden Aussagen zeigen den Grad an Offenheit, die sich in der Stiftung versammelt, was sehr erstrebenswert ist. Aber Religiosität als Gegenseite Ist rationalen Argumenten weder als religiöses System, noch in Form tiefgläubiger Individuen zugänglich. Debatten mit Gläubigen...
Ich bin selbst Mitglied der gbs (1. Vorsitzender der Säkularen Humanisten gbs Rhein-Main e.V.) und stimme obigem Kommentar in weiten Teilen zu. Ich bin jedoch der Meinung, dass wir die Stiftungsziele erreichen, wenn wir unten anfangen - unten bei den Kindern. Einen gefestigten Gläubigen zur Vernunft zu bekehren ist so aussichtslos, wie mir den Glauben an ein irgendein Geistwesen aus der Bronzezeit aufquatschen zu wollen. Aus dem Alter bin ich draußen.
Doch Kinder kommen ohne Religion auf die Welt. Folglich muss ein Teil unseres Strebens in die Verhinderung deren Indoktrination fließen. Das ist sehr schwer bei Kindern in religiösen Familien, die sich regelmäßig auf Religionsfreiheit berufen. Doch man kann in Kitas und Schulen beginnen. Auf politischem Sektor muss der Mythos "christliches Abendland" als Geschichtsfälschung entlarvt werden, so dass nach und nach der gesellschaftliche Nährboden für Religiosität ausgetrocknet wird.
Wir müssen Werbung machen für Demokratie und Humanismus und darüber aufklären, woher diese vorteilhaften Prinzipien stammen.
Wir müssen die Kirchenprivilegien enttarnen und für die Bürger als das sichtbar machen, was sie sind: Instrumente, um eine leere Pappschachtel mit der Aufschrift "GOTT" künstlich am "Leben" zu halten
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Doch faktisch ist die Luft eh raus aus Religionen, sie sind ein Auslaufmodell. Deshalb muss die gbs ein alternatives Gesellschaftsmodell entwickeln, das mit aller Vorläufigkeit behaftete Antworten auf die wichtigen Fragen nach Leben und Existenz liefert. Jeder sollte eingeladen werden, seine Erfahrung einzubringen, damit wir zu einer Menschheit zusammenwachsen, welche die Welt als Partner und nicht nur als Ressource sieht, die hingegen den menschlichen Geist als wertvollste Ressource nutzt, der ausgestattet mit allen Freiheiten, begrenzt von ethischen Prinzipien, zu ungeahnten Höhenflügen ansetzen kann - losgelöst vom bleischweren Mühlstein der Religion und indoktrinierenden Ideologien.
Das ist ein harter Weg, weil dessen Startpunkt nicht - wie bei Religion oder Ideologie - die Wahrheit, sondern die Aufgabe ist, wissend, dass wir nie eine Wahrheit erreichen werden. Aber dieser Weg lohnt sich und deshalb begleite ich ihn mit all meinen Möglichkeiten.
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Die sich zum Teil widersprechenden Aussagen zeigen den Grad an Offenheit, die sich in der Stiftung versammelt, was sehr erstrebenswert ist. Aber Religiosität als Gegenseite Ist rationalen Argumenten weder als religiöses System, noch in Form tiefgläubiger Individuen zugänglich. Debatten mit Gläubigen zeigen mir ganz deutlich, dass hier ein Überbleibsel der humanen Vergangenheit extrem widerstandsfähig ist und auch bereit ist, alle Mittel zur Verteidigung ihrer Sphäre einsetzt, die zur Verfügung stehen. Die Bereitschaft letztlich mit der ewigen Qual in der Hölle zu drohen zeigt für mich ganz deutlich, dass Menschen die stark religiös geprägt sind, sich nicht einmal der Widersprüchlichkeit ihres Handelns im Rahmen ihres eigenen Glaubens bewusst sind. Ein fundamentaler Christ, mit dem ich zusammengearbeitet habe, versuchte mir im Auto mit Aufnahmen religiöser Texte (über einen MP3-Stick, den es seiner Religion nach gar nicht geben dürfte) meine finstere Zukunft in der Hölle zu vermitteln, obwohl wir zuvor schon - meiner Ansicht nach - geklärt hatten, dass ich nicht auf seiner Wellenlänge schwimme. Ich bin zum einen sehr skeptisch, dass die Stiftung eine reelle Chance hat ihre Ziele der undogmatischen humanistischen Aufklärung zu erreichen, zum anderen, denke ich dass sie sehr wohl eine Art Elfenbeinturm ist, in Anbetracht ihres doch letztlich religiös kulturell geprägten Umfeldes zwangsläufig sein muss.
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