Gläubige Gehirne

Neurowissenschaftler haben entdeckt, was in den Köpfen religiöser und abergläubischer Menschen vor sich geht.

„Das Wort Zufall ist Gotteslästerung“, heißt es in Gotthold Ephraim Lessings 1772 uraufgeführtem Drama „Emilia Galotti“. Denn der Zufall ist nach Ansicht der meisten Religionen nur eine Illusion der menschlichen Wahrnehmung, die die alles durchwaltenden kosmischen Gesetzmäßigkeiten nicht erfassen kann. Tatsächlich ist das menschliche Gehirn ein effektives Organ zur Mustererkennung und Regelsuche. Deren Kenntnis, auch wenn sie nur statistisch ist, schafft nämlich Orientierung und somit Vorteile in der Evolution. Doch die Suche nach Sinn in der Welt birgt die Gefahr der Selbsttäuschung. Religionen mögen den schmerzlichen Zustand der Zufälligkeit, Erklärungsnot und Zwecklosigkeit lindern oder überwinden (siehe Beitrag „Weltangst schürt die Gottesfurcht“). Sie sind aber gerade deshalb auch in den Verdacht geraten, aus der Not eine Tugend zu machen und bloße Illusionen zu erzeugen. Dafür haben Kognitionspsychologen und Hirnforscher inzwischen Indizien gefunden: Wie leicht jemand außer- oder übernatürliche Erklärungen glaubt, hängt vor allem von der Konzentration bestimmter Botenstoffe in seinem Gehirn ab.

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