Seit Jahrzehnten jagen Astronomen nach Einsteins Gravitationswellen. Nun haben sie am Südpol den bislang besten Beweis für die Existenz der flüchtigen Wellen entdeckt. Die Signale erzählen aus der frühesten Phase des Universums.
Astronomen haben Signale aus den ersten Momenten des Universums aufgefangen. Es geht um winzige Sekundenbruchteile unmittelbar nach dem Urknall, der vor 13,8 Milliarden Jahren stattfand. Damals durchlebte das Weltall den Theorien zufolge eine extrem kurze Phase enormer Expansion, Kosmologen nennen sie Inflation. Während sich der Kosmos irrwitzig schnell aufblähte, entstanden Gravitationswellen - bislang waren sie ein experimentell unbestätigtes Konstrukt der theoretischen Physik.
Den Wissenschaftlern gelangen nun Messungen, die sowohl die Existenz von Gravitationswellen als auch die Inflation selbst belegen. "Wenn sich das bestätigt, haben wir hier etwas Großes, sogar größer als das Higgs", so Karsten Danzmann, Direktor am Albert Einstein Institut in Potsdam und Hannover, über die Bedeutung der Entdeckung. Danzmann war an dem Fund nicht beteiligt, er ist aber mit dem GEO600-Experiment ebenfalls auf der Suche nach den geheimnisvollen Wellen, die Albert Einstein vor knapp einem Jahrhundert vorhersagte.
Ort der bahnbrechenden Messungen war das Radioteleskop Bicep 2 ("Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization"), es fängt am Südpol seit Jahren die Strahlung des kosmischen Mikrowellenhintergrunds auf. Nun fanden die Wissenschaftler Spuren, die einst von Gravitationswellen in die Hintergrundstrahlung eingeprägt wurden. Das Signal ist überraschend klar. "Wir sehen ein direktes Abbild der Gravitationswellen, die das Licht in bestimmter Weise polarisieren", erläutert US-Forscher John Kovac, vom Harvard-Smithonian Center for Astrophysics in Cambridge (Massachusetts).
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