Schon länger beobachten Forscher ausgedehnte Schmelzwassertümpel auf den Eisflächen Grönlands. Jetzt haben zwei Forscherteams erstmals Belege dafür gefunden, wohin dieses Schmelzwasser abfließt: in Seen unter dem Eis. Bei zwei solcher Seen beobachteten sie, wie sie sich erst entleerten, dann aber langsam wieder mit von oben nachfließendem Schmelzwasser füllten. Das Problem dabei: Das Wasser von oben transportiert Wärme an die Eisbasis – und destabilisiert den ohnehin schrumpfenden Eisschild dadurch zusätzlich von unten her.
Dass es Seen unter dem Eisschild Grönlands gibt, haben Forscher erst im Jahr 2013 festgestellt. Woher diese ihr Wasser bekommen, war damals aber noch unklar. Denn normalerweise bilden sich solche Seen durch Schmelzwasser, das durch Reibungswärme an der Basis eines sich bewegenden Gletschers entsteht. Einige entstanden auch in wärmeren Zeiten und wurden dann erst von Eis überdeckt, wie bei einigen subglazialen Seen in der Antarktis der Fall. "Auf Grönland aber ist das Eis über den Seen zu langsam, zu dünn und zu kalt, um durch Schmelzen an der Eisbasis entstanden zu sein", erklären Michael Willis von der Cornell University in Ithaca und seine Kollegen. Schon länger vermuten Forscher daher, dass die grönländischen Seen durch Schmelzwasser von der Oberfläche gefüllt werden könnten – belegen ließ sich dies aber nicht – bis jetzt. Denn nun haben sowohl Willis und sein Team als auch Forscher um Ian Howat von der Ohio State University in Columbus erstmals beobachtet, wie sich zwei solche subglaziale Seen entleeren und dann mit von oben nachströmendem Schmelzwasser wieder füllen.
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