In Baden-Württemberg korrigiert die grün-rote Koalition ihren Plan zur Toleranzerziehung: „Sexuelle Vielfalt“ wird doch keine „solitäre Rolle“ spielen. Die Opposition lobt den Sinneswandel.
Das Thema „Sexuelle Vielfalt“ soll im neuen Bildungsplan an den baden-württembergischen Schulen nun doch keine herausgehobene Rolle mehr spielen. Die grün-rote Landesregierung ist von ihrem Vorhaben, dem Thema eine „solitäre Rolle“ zu geben und „sexuelle Vielfalt“ zu einem „Querschnittsthema“ zu machen, nach einer zwei Monate währenden öffentlichen Diskussion abgerückt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, im Kern bleibe es beim Vorhaben, aber man habe „Missverständnisse“ aus der Welt schaffen wollen; deshalb werde das Arbeitspapier zur „Sexuellen Vielfalt“ weiter entwickelt. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) sagte: „Unser Ziel ist es, dass die Schule zu einem von Vorurteilen und Diskriminierungen freien Raum wird.“
Für Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten soll nun gleichberechtigt und ähnlich wie für Toleranz gegenüber ethnischen, nationalen, religiösen oder weltanschaulichen Minderheiten an den Schulen geworben werden. Der neue Bildungsplan soll für alle Schüler der Haupt-, Werkreal-, Real-, Gemeinschaftsschulen sowie für das neunjährige Gymnasium gelten. Für das achtjährige Gymnasium wird es einen eigenständigen Bildungsplan geben. Dass der unter großem Zeitdruck erarbeitete Bildungsplan, wie vorgesehen, schon 2015 in Kraft treten kann, wollte Kultusminister Stoch am Dienstag nicht zusichern.
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