Ist der Mensch tatsächlich nur ein »fataler Irrläufer der Natur«, um den es nicht schade wäre, würde er von der Erde verschwinden?
Nein, sagt Philosoph und Bestsellerautor Michael Schmidt-Salomon: Denn die biologische und kulturelle Entwicklung unserer Spezies zeigt, dass wir das Potential haben, immer besser, immer »humaner« zu werden. Ein beeindruckendes, augenöffnendes Plädoyer für den Glauben an die Menschheit. Der Mensch ist das mitfühlendste, klügste, phantasiebegabteste, humorvollste Tier auf diesem Planeten. Er hat Kunstwerke von atemberaubender Schönheit hervorgebracht und raffinierteste Methoden entwickelt, um die Geheimnisse des Universums zu lüften.
Nie zuvor gab es ein Lebewesen, das sich so aufopferungsvoll um Kranke und Schwache kümmerte, das so unermüdlich für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfte – trotz aller Niederlagen. Über die dunkle Seite der Menschheit ist viel geschrieben worden, ihre Sonnenseite fiel meist unter den Tisch. Dieses Buch zeigt sie auf. Eine Liebeserklärung an unsere oft verkannte Spezies, die es wert ist, dass wir uns für sie engagieren, statt vorauseilend vor der Irrationalität der Welt zu kapitulieren.
Kommentare
Wäre es eine Frage des Wünschenswerten, oder nicht Wünschenswerten, könnte ich die generelle These, es sei schade um den Menschen wenn er nicht mehr als Spezies existieren würde sofort mit ja beantworten. Den positiven Aspekten der Menschlichkeit steht jedoch eine enorme Anzahl von Fehlern, mit geradezu unübersehbaren Folgen gegenüber. Wenn wir es demnächst nicht geschafft haben sollten, weil wir den Planeten so verändert haben, dass wir nicht mehr existieren, kann man das Thema Intelligenz auch ebenso als evolutionäre Sackgasse betrachten, wie unmäßiges Größenwachstum, oder eine unkontrollierte massenhafte Vermehrung.
Der Standpunkt "es wäre schade" ist ein anthropozentrischer und deshalb eine ähnlich auf den Menschen beschränkte Kategorie, oder Perspektive wie die von Schönheit, oder der Kreativität. Nicht das es mir als Mensch nicht so wie dem Autor des Buches geht, der wie ich in Erfahrung gebracht habe ebenso Vater zweier Kinder ist, was den Wunsch nach einer Fortsetzung der menschlichen Geschichte nur um so logischer erscheinen lässt.
Jedoch komme ich u. a. aus dem Bereich der Geowissenschaften und habe mich in diesem Zusammenhang intensiv mit den Effekten des menschlichen Handelns auf die uns umgebende Welt (b. th. w. wir haben es ja sogar geschafft, das nähere Erdorbit derart mit Abfall zu verunreinigen, dass heute Raketenstarts der umher fliegenden Trümmerstücke wegen eine heikle Angelegenheit geworden sind!) befasst und hege diesbezüglich keine positive Auffassung unserer Chancen noch sehr lange auf diesem Planeten zu weilen. Um es mit den Worten von Frank Schätzing aus dem letzten Kapitel des Romans "Der Schwarm" zu sagen: "Wenn der Mensch aufhört zu existieren, entfällt auch dieses unselige menschliche Wertesystem. Und dann ist ein Tümpel blubbernden Schwefels genau so schön, oder unschön, wie Tofino im Sonnenschein.".
Zugegeben, als Mensch denkt man in menschlichen Kategorien, aber anscheinend haben wir die grundsätzliche Eingebundenheit in das uns umgebende ökologisch System immer noch nicht so weit verstanden, dass wir bereit sind unsere Handeln dem anzupassen. Dieser Ansicht ist auch Steven Emmott in seinem Buch "10 Billion", in dem er den Schluss zieht, dass wir keine guten Aussichten haben, vor allem, da wir unser Verhalten nicht wirklich ändern.
Was ich allerdings sofort unterschreibe, ist seine positive Sicht der aus dem menschlichen Potential erwachsenden Fähigkeit des Menschen, mit Seinesgleichen auf mitfühlende Art und Weise umzugehen und daraus eine positive Haltung für die Bewältigung des Alltags und eine im gewissen Sinn positive Sicht auf den Menschen als solches zu gewinnen.
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