Nepal und seine Hauptstadt Kathmandu gelten in Fachkreisen als der gefährlichste Ort der Welt, wenn es um die Folgen schwerer Erdbeben geht. Geologie und schlechte Infrastruktur spielen in verhängnisvoller Weise zusammen – und bald kommt auch noch der Monsun.
Das Beben vom 25. April hatte bereits seit 13 Jahren einen Namen: Das nepalesische Innenministerium bezeichnete es 2002 in einem Gutachten als Mid Nepal Earthquake – ein lange erwartetes Extremereignis, das nun eingetreten ist. Erdbebentechnisch ist Nepal so ziemlich das ungünstigste denkbare Szenario: Vergleichsweise schwer zugänglich, arm, ländlich geprägt und gelegen an der Grenze zwischen Indischer und Eurasischer Platte, die sich entlang der frontalen Himalaja-Hauptüberschiebung erdbebenträchtig ineinander verhakt haben. Der unterirdische Bruch begann in 15 Kilometern Tiefe knapp 100 Kilometer nordwestlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu und setzte sich vom Epizentrum vermutlich etwa 150 Kilometer Richtung Südosten fort.
Das Tal von Kathmandu gilt unter Erdbebenexperten als "einer der gefährlichsten Orte der Welt". Studien und Simulationen über die möglichen Folgen eines solchen Bebens kamen zu teils dramatischen Ergebnissen: Von zigtausenden Todesopfern ist selbst in den günstigsten Szenarien die Rede, das UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs kalkulierte mit potenziell mehr als 100 000 Toten allein in Kathmandu. Das liegt schon an der prekären geologischen Situation von Kathmandu – die Stadt mit knapp einer Million Einwohnern steht auf dem Boden eines alten Sees, der einst das Tal von Kathmandu füllte. Als dieser vor etwa 30 000 Jahren auszutrocknen begann, hinterließ er teilweise mehr als 500 Meter dicke Sedimentlagen.
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