In Uganda tritt drakonisches Anti-Homosexualitätsgesetz in Kraft

Für Ugandas Präsident kommt Homosexualität aus dem Westen, wo vieles praktiziert werde, was Afrikaner verabscheuen

In Uganda tritt drakonisches Anti-Homosexualitätsgesetz in Kraft

Bild: www.statehouse.go.ug

Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat gestern das Gesetz gegen Homosexualität unterzeichnet, das im Dezember vom Parlament verabschiedet worden war und noch schärfere Strafen für Schwule und Lesben als bislang vorsieht: 14 Jahre Gefängnis für einen Ersttäter. Schon der Versuch, einen homosexuellen Akt zu begehen, wird mit sieben Jahren Gefängnis bestraft. Die Opfer sollen entschädigt werden.

 

Zunächst war sogar die Todesstrafe gefordert worden. Das hat man zwar nach massiven internationalen Protesten in eine lebenslange Haftstrafe für Sex mit einem Minderjährigen oder Behinderten, für wiederholte Homosexualität oder für eine Person umgewandelt, die Vorgesetzter oder Elternteil des Opfers bzw. an AIDS erkrankt ist. Museveni ist ein strenggläubiger evangelikaler Christ, der sozusagen einen christlichen Gegenentwurf zum Gottesstaat der Islamisten aufbaut und vor allem die Sexualität christlich trimmen will. So wurde neben einem Pornografieverbot auch ein Verbot unzüchtiger Kleidung eingeführt.

 

 

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Kommentare

  1. userpic
    Joseph Wolsing

    Die ehemaligen Kolonialmächte haben mit Hilfe des Militärs und der Kirche den Afrikanischen Kontinent ins Chaos gestürzt und dann so hinterlassen. Das ganze geschah primär aus ökonomischen Überlegungen heraus gepaart mit einem fatalen Überlegenheitsanspruch der "weißen" (phänotypisch) Kolonialherren. Heute übernehm Religionen diese Rolle und die Industrienationen tun nichts um diesen Umstand zu mildern, weil sie immer noch den ökonomischen Vorteil suchen und zumindest teilweise eine Möglichkeit dafür darin sehen, dass Afrika nicht zur Ruhe kommt.

    Religiöse Ansätze dienen immer dem Erhalt von Macht und Vorteilen, so auch im heutigen Afrika. Jeder Glaube lässt sich so auslegen, dass er dazu hergenommen werden kann anders denkende oder anders ausgerichtete Menschen zu unterdrücken. Viele afrikanische Staaten sind bis über die Ohren verschuldet, obwohl sie reich an Bodenschätzen sind und die klimatischen Bedingungen im Grunde eine florierende Versorgung der Bevölkerung möglich machen würde.

    Viele der dort herrschenden "Lords" stehen kurz vor der Abwahl, also mit dem Rücken zur Wand so wie Yoweri Museveni in Uganda.und suchen nun ihr Heil in der Flucht nach vorn. Das Schaffen eines gemeinsamen Feindbildes ist hierfür hervorragend geeignet, besonders dann wenn ein signifikanter Teil der Bevölkerung religiös konservativ ist.

    Aber machen wir uns nichts vor unterschwellig läuft es in vielen Industrienationen auch nicht anders, nur dass Rechtsstaatlichkeit die allerschlimmsten Auswüchse verhindert.

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