Die Erfindung der Landwirtschaft verdanken wir Vorfahren aus dem Mittleren Osten. Erst sie brachten vor rund 9.000 Jahren ihre Fertigkeiten in Ackerbau und Viehzucht auch nach Europa. Auf welchem Wege aber die jungsteinzeitlichen Bauern auf unseren Kontinent gelangten, war bisher unklar. Mit Hilfe von DNA-Vergleichen hat ein internationales Forscherteams nun den Weg dieser frühen Bauern rekonstruiert. Dabei zeigte sich: Die neolithischen Einwanderer wählten offenbar nicht den Landweg über Anatolien und den Balkan, wie bisher meist angenommen. Stattdessen kamen sie über das Mittelmeer und nutzten die Inseln der Ägäis als Zwischenstationen.
Die meisten Bewohner Europas tragen heute ein gemischtes genetisches Erbe in sich: Ein Teil ihrer DNA stammt von den Jägern und Sammlern, die schon vor rund 40.000 Jahren den Kontinent besiedelten. Der andere Teil aber zeugt von einer zweiten Einwanderungswelle vor rund 9.000 Jahren. Damals kamen die ersten Bauern aus dem Nahen und Mittleren Osten nach Europa und lösten damit einen tiefgreifenden Wandel der Lebensweise von nomadischen Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern aus. Aber über welche Route wanderten diese ersten Bauern ein? "Im Prinzip können sie über drei verschiedene Wege nach Europa gelangt sein", erklären Studienleiter George Stamatoyannopoulos von der University of Washington in Seattle und seine Kollegen: Über die Landroute von Anatolien über den Bosporus bis in den Balkan, über den Seeweg von der Levante aus an die Südküste Europas oder aber von der anatolischen Küste über die Inseln der Ägäis aufs griechische Festland. Dass die Menschen der Jungsteinzeit durchaus schon seetüchtige Boote bauten konnten, belegt die frühe Besiedelung von Inseln wie Sardinien, Zypern und auch Kreta.
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