Schnecken, Kröten, Stauden: Invasive Arten von anderen Kontinenten zerstören Ökosysteme, gefährden die Gesundheit und verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Jetzt will die EU den Kampf gegen die Aliens im Ökosystem aufnehmen.
Es gibt Aliens, deren Spuren nur allzu leicht zu verfolgen sind. Auch Arion lusitanicus kann man nicht vorwerfen, dass sie sich verberge: Seit drei Jahrzehnten zieht sie eine unübersehbare Schleimspur quer durch Europa, verbreitete sich von Spanien kommend bis nach Sylt. Und das mit so großem Erfolg, dass sie längst als häufigste Schnecke Deutschlands gilt. Zum Leidwesen von Gärtnern und Bauern, denn sie frisst bis zu fünfmal mehr als ihre hiesige Verwandtschaft.
Die spanische Wegschnecke, so ihr deutscher Name, ist damit das Paradebeispiel einer Schäden verursachenden invasiven Art (siehe Fotostrecke). Eingeschleppt wurde sie vor allem in Blumentöpfen, in deren Erde sich auch die Eier der Schnecke verbargen. Sie jemals wieder loszuwerden, ist kaum noch denkbar - gegen so manchen Invasoren ist, einmal etabliert, kaum noch etwas auszurichten.
Wenn es nach dem Willen des Umweltausschusses der Europäischen Union geht, würde der Verursacher eines solchen Imports künftig dafür bestraft werden. Die Bekämpfung zumindest der invasiven Arten, die Schäden verursachen, soll zudem europaweit koordiniert werden.
Dabei geht es nicht nur um angefressenen Salat: Invasive Arten verursachen jedes Jahr rund zwölf Milliarden Euro Schäden, wie von der EU in Auftrag gegebene Studien ergaben. In den USA sollen es schon 80 Milliarden Euro jährlich sein. "Gebietsfremde Arten", bilanziert die Europäische Umweltagentur, führten zudem zu einem "dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in Europa" - und zu Gesundheitsgefährdungen.
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