Die iranische Sängerin Googoosh zeigt in einem neuen Musikvideo ein lesbisches Liebespaar. Auch wenn die Sängerin im Exil lebt, ist das eine Sensation. Homosexualität ist im Iran verboten.
Eine iranische Gesangsikone setzt sich für die Rechte Homosexueller ein – ein Tabubruch. Gewagt hat ihn die iranische Sängerin Faegheh Atashin, bekannt unter ihrem Künstlernamen Googoosh. Die 63-Jährige lebt zwar mittlerweile im amerikanischen Exil, da sie seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 im Iran nicht auftreten darf, ist aber auch in ihrer Heimat sehr beliebt. Das Musikvideo zu ihrem Song "Behesht" (Paradies) erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen zwei Frauen. "Freiheit zu lieben für alle", steht es am Ende geschrieben. Seit dem Erscheinen des Videos am Valentinstag verbreitet es sich in sozialen Netzwerken.
In der Islamischen Republik drohen Lesben und Schwulen Peitschenhiebe und im schlimmsten Fall sogar die Todesstrafe. Homosexualität wird als kriminell betrachtet. Die Exil-Iranerin Katayun Pirdawari, die ehrenamtlich für den Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg im Vorstand sitzt, kennt die Situation im Iran nur zu gut. Für sie ist das Video eine Sensation. "Ich glaube, nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Leuten kamen die Tränen", sagt sie. "Meine Ikone und Traumfrau kämpft plötzlich für mich."
Für die 51-Jährige, die 1977 nach Deutschland kam und offen damit umgeht, dass sie eine lesbische Partnerschaft führt, ist das Video von Googoosh sehr bedeutsam. "Es ist bombastisch, dass jemand, der so etabliert ist, sich für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender einsetzt. Sie bringt uns Toleranz bei und dass jegliche Art von Liebe zu unterstützen ist", sagt Pirdawari, die mit der Musik von Googoosh aufgewachsen ist. Kritik, dass es eine Sängerin im Exil leicht habe, eine solche Botschaft zu verkünden, weist sie als reine Eifersucht zurück.
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