Ist die deutsche Politik in einer religiösen Filterblase gefangen?

Podiumsdiskussion und Vorstellung der „säkularen Buskampagne 2019“ am 6. April in Berlin

Ist die deutsche Politik in einer religiösen Filterblase gefangen?

Bild: GBS

Die jüngsten Angriffe der SPD-Führung auf die „säkularen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten“ haben wieder einmal gezeigt, dass die Interessen konfessionsfreier Menschen in Deutschland sträflichst ignoriert werden. Über die religiöse Filterblase der deutschen Politik wird am kommenden Samstag, dem 6. April, ein hochkarätig besetztes Podium im Meistersaal am Potsdamer Platz diskutieren. Mit von Partie ist die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier, eine der führenden Repräsentantinnen des säkularen Flügels der deutschen Sozialdemokratie.

Die Verurteilung der Ärztin Kristina Hänel hat viele Menschen dazu gebracht, auf die Straße zu gehen, um gegen die Gängelungen des § 219a StGB und für eine Stärkung der Selbstbestimmungsrechte ungewollt schwangerer Frauen zu demonstrieren. Doch § 219a ist kein Einzelfall: Es gibt in Deutschland unzählige Gesetze, welche die Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger aufgrund von überkommenen religiösen Normen einschränken, obwohl dies gegen fundamentale Bestimmungen der Verfassung verstößt.

Die Podiumsdiskussion „Wem gehört der Staat?“ bildet den Auftakt für die Aktivitäten der Giordano-Bruno-Stiftung zum Schwerpunktthema 2019 „70 Jahre Grundgesetz - 100 Jahre Verfassungsbruch“. In diesem Zusammenhang wird es auch zu einer Neuauflage der „säkularen Buskampagne“ kommen, die 2009 unter dem Motto „Gottlos glücklich“ für Schlagzeilen sorgte. Motto und Konzept der diesjährigen Buskampagne sollen im Rahmen der Veranstaltung am 6. April erstmals vorgestellt werden.

Neben Ingrid Matthäus-Maier, die schon in den 1970er Jahren für eine Abschaffung der Kirchenprivilegien kämpfte, werden an der Podiumsdiskussion Experten mitwirken, die sich in besonderer Weise für den säkularen Verfassungsstaat eingesetzt haben, nämlich der Politikwissenschaftler Carsten Frerk, der den christlichen Lobbyismus und die Vermögensverhältnisse der Kirchen wie kein anderer deutscher Forscher aufgedeckt hat, die Juristin Jacqueline Neumann, die als Koordinatorin des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) bundesweite Strafanzeigen gegen kirchliche Missbrauchstäter stellte, sowie der Philosoph Michael Schmidt-Salomon, der als Buchautor und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung entschieden für den weltanschaulich neutralen Staat eintritt. Moderiert wird die Diskussion von Bestsellerautor Philipp Möller, der vor zehn Jahren als Sprecher der säkularen Buskampagne 2009 erstmals öffentlich in Erscheinung trat.

Der Einlass zur Podiumsdiskussion im Meistersaal am Potsdamer Platz (Köthener Str. 38, 10963 Berlin) beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Unterstützt wird die Veranstaltung der Giordano-Bruno-Stiftung vom Institut für Weltanschauungsrecht (ifw), der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) sowie von den Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg (ehbb). Alle Interessierten sind herzlich zur Debatte eingeladen!

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Kommentare

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    Klaus Steiner

    Wer mag mitkommen? Ich werde mir den Vortrag anhören.

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      Huxley

      An sich gerne. Wohne allerdings zu weit entfernt.
      Es wäre jedoch interessant zu erfahren, was dabei herausgekommen ist.

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