Jahre des Terrors

Die grausame Sekte entführt Schülerinnen, brennt Kirchen nieder und tötet Menschen: Die Islamisten von Boko Haram haben Nigeria fest in ihrem Griff. Woher kommt die Bewegung?

Jahre des Terrors

In Nigeria werden 270 Schulmädchen entführt. Und alles, was Präsident Goodluck Jonathan dazu einfällt, ist: „Bedauerlich“ – und auch das erst zwei Wochen nach der Entführung der Mädchen. Sie waren nur zu ihren Abschlussprüfungen in die Schule gekommen, die aus Angst vor Angriffen von Boko Haram schon lange geschlossen war. Aus der verhaltenen Reaktion mag man einerseits die Ignoranz des Präsidenten erkennen. Andererseits ist Jonathan Schreckenstaten der islamistischen Sekte schlicht gewohnt.

Seit vier Jahren tobt der Terror von Boko Haram. Doch die Anfänge der Sekte gehen ein Jahrzehnt zurück; vergleichbare Vorgänger existierten bereits vor vierzig Jahren. Die von Boko Haram heimgesuchte Region in Nordostnigeria ist geographisch so weit abgeschnitten wie wenige Gebiete des Kontinents. Journalisten kommen nur selten dorthin; die letzte Linienflugverbindung nach Maiduguri, der größten Stadt der Boko-Haram-Region, die zugleich Ursprungsort der Sekte ist, wurde kürzlich eingestellt.

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