Die Aufregung steigt über die kommende öffentliche Debatte zwischen dem Wissenschafts-Förderer Bill Nye ("The Science Guy") und dem christlichen Junge-Erde-Kreationisten Ken Ham, Präsident und CEO von „Answers in Genesis“ - dem Betreiber des für die gesamten USA so peinlichen Schöpfungs-Museums in Petersburg, Kentucky. Die Veranstaltung soll am 04. Februar im Schöpfungs-Museum stattfinden, mit dem Thema: "Ist die Schöpfung ein zulässiges Modell für den Ursprung des Lebens in der heutigen modernen wissenschaftlichen Auseinandersetzung?"
Die einzig legitime Antwort auf diese Frage ist "Nein". Weil diese Antwort offensichtlich ist und dennoch eine Debatte darüber geplant ist, hat sich eine große Kontroverse entwickelt. Viele lehnen die Debatte ab, um es mit den Worten des Biologen Richard Dawkins zu sagen, weil sie der kreationistischen Position den "Sauerstoff der Respektabilität" verleiht. (Ham weiß das sicher. Tatsächlich sagte er in einer Pressemitteilung über die Veranstaltung: "Die Gelegenheit, eine herzliche, aber geistreiche Debatte mit so einer bekannten Persönlichkeit zu führen, die von so vielen jungen Menschen bewundert wird, wird helfen, die Frage „Schöpfung-oder-Evolution“ noch viel mehr Menschen, darunter auch Jugendlichen näher zu bringen.")
Wir stimmen Dawkins zu und denken, die Debatte ist eine entsetzliche Idee – darauf herumzureiten wird der Sache aber auch nicht helfen. Es ist wichtig, zu realisieren, dass das eigentliche Problem nicht „Kreationismus oder Evolution“ ist. Jede ernsthafte Kontroverse über dieses spezifische Thema wurde vor fast eineinhalb Jahrhunderten geklärt und wird nicht wieder auftauchen. Die geplante Debatte – ist Schöpfung ein tragfähiges Modell in einer wissenschaftlichen Zeit – geht in Wirklichkeit wie so viele andere ihrer Art um die eine einfache Frage: Sollte der Glaube als Weg zum Wissen betrachtet werden?
Kreationismus ist also kaum mehr als ein tragischer Nebenschauplatz in dieser bedeutenderen, umfassenderen, und um höhere Einsätze geführten Debatte, die heute im Herzen der US-Kultur tobt. Die Popularität des Kreationismus ist nur ein Barometer für den Einfluss und die Akzeptanz der Wissenschaftsverweigerung, wie sie ausschließlich in der Beliebtheit glaubensbasierter Denksysteme wurzelt.
In der Debatte zwischen Nye und Ham geht es im Grunde darum, wie wir Wissen erlangen. Ham verlässt sich ganz auf den Glauben, was letztlich göttliche Offenbarung als Quelle bedeutet, mit all ihren angeblich offenbarten Wahrheiten, überliefert durch Tradition und Autorität. Ein Hauptproblem für diese Methode, Wissen zu behaupten, ist offen gesagt, dass Offenbarung nicht von Fälschung zu unterscheiden ist. Jeder kann behaupten, dass ihm irgend etwas offenbart wurde, und selbst wenn viele Menschen dies unabhängig voneinander tun, bliebe noch zu bestätigen, dass diese angebliche Offenbarung objektiven Wirklichkeit entspricht. Eine anderes unüberwindliches Problem liegt in der Tatsache, dass weder Tradition noch Autorität narrensichere Methoden für die zuverlässige Weitergabe von Informationen sind. Autorität unterliegt Korruption.
Im Gegensatz dazu beruht Nyes Position auf der wissenschaftlichen Methode, zusammengefasst in der Formel "Beweisbasierte Bewertung falsifizierbarer Hypothesen." Mit anderen Worten versucht Wissenschaft, ihre Hypothesen mit Beweisenzu widerlegen. Dieser Widerlegungsprozess ist ein guter Weg, um schlechte Ideen zu beseitigen, und nichts widerlegt falsche Ideen besser als Widersprüche mit der Realität. Die Bescheidenheit der Wissenschaft ist ihre Haupttradition, die, um Physiker Richard Feynman zu zitieren, in der Erkenntnis lebt: Egal wie schön unsere Hypothesen sind, wenn sie mit Beweisen nicht vereinbar sind, dann sind sie falsch. Beobachtbare Beweise ist die grundlegende Autorität in der Wissenschaft , da bereits eine einzige Beobachtung, die nicht mit der Theorie übereinstimmt, die Theorie außer Kraft setzt.
Durch die wissenschaftliche Methode können wir unser Vertrauen in diejenigen Ideen vergrößern, die ihre Begegnung mit den Beobachtungen der Realität überleben. (Die mathematische Disziplin der Statistik ist ein besonders ausgereiftes Hilfsmittel für genau diesen Zweck. So mit der wissenschaftlichen Methodik ausgestattet, können wir mit erstaunlicher Präzision immer besser die Spreu vom Weizen trennen.) Spekulationen über die Wirklichkeit, die den wissenschaftlichen Prozess der versuchten Widerlegung überleben, können vernünftigerweise "gerechtfertigte wahren Überzeugungen" genannt werden, was eine philosophische Definition des Begriffs "Wissen" seit Plato ist .
Im Widerspruch hierzu besitzt der Glaube und die Theologie keinen Mechanismus für die Widerlegung und scheint allenfalls nebenbei interessiert an Beobachtung. Wenn sich Theologie überhaupt für Beobachtungen interessiert, dann nur um zu bestätigen, wie verzweifelt die Anstrengung auch sein mag. Kurz gesagt, ist das wesentliche Werkzeug der Theologie die Voreingenommenheit (Confirmation Bias, das heißt man beginnt mit einer Theorie und arbeitet sich dann zurück, um passende Beweise zu finden). So bewaffnet, bemüht man dann den Glauben - entweder als ein Mittel, um mehr Vertrauen in die aufgestellten Hypothesen zu bekommen als die Beweise rechtfertigen oder als Schild, um diese Bemühungen von der Kritik, die sie verdient zu schützen. Dies macht den Glauben offenkundig zu einem schlechten Weg, um Wissen zu erlangen, und vielleicht noch tragischer, zu einer Anstrengung zur Förderung von Wahnvorstellungen bei denen, die damit versuchen, in den Besitz der Wahrheit zu gelangen.
Über die Hälfte der Republikaner glauben, dass "Gott den Menschen in seiner gegenwärtigen Form innerhalb der letzten 10.000 Jahre erschuf ", eine Ansicht die von 40 % der US-Wähler geteilt wird. Viele dieser Menschen sind wahrscheinlich aufgeregt, Ken Ham auf einer Bühne neben Bill Nye zu sehen, wie er behauptet, dass glaubensbasierte Schlussfolgerungen die Wirklichkeit ebenso gut widerspiegeln wie Schlußfolgerungen aus der wissenschaftlichen Methode. Der Rest von uns kann nur hoffen, daß Bill Nye in der Lage ist, seine Argumente ausschließlich in einer Weise zu präsentieren, die den Kreationismus als ein Symptom eines größeren kulturellen Krise aufzeigt – den Glauben überhaupt als Wissensquelle zu benutzen.
Übersetzung: Günter Dantrimont
Über die Autoren:
Peter Boghossian , Ed.D.
Portland State University Abteilung Philosophie
Autor, Ein Handbuch für die Erschaffung von Atheisten
@ peterboghossian
James Lindsay , Ph.D.
Autor, Gott tut es nicht, nur wir: Nur Menschen können menschliche Herausforderungen lösen
@ GodDoesnt
Kommentare
Mir kommen zu dem Thema noch ein paar weitere Gedanken, da Ken Ham ja so von der Richtigkeit von Gottes Wort überzeugt ist:
Was wäre, wenn sich christliche Gläubige mal einen Moment lang vorstellen, es gäbe keinen Himmel und den darin lebenden Gott. Die Bibel wäre dann Menschenwerk von wem auch immer.
Was würde das ändern?
Die Worte wären die gleichen, doch würden die Gläubigen dann anders mit ihnen umgehen?
Angenommen, es wären unendliche Weisheit in der Bibel niedergeschrieben, was würde an ihrem Wert anders, wenn nicht Gott, sondern Menschen die Worte - wie gesagt immer noch die Gleichen - geschrieben hätten?
Gott sagt 1+1=2!
Der Mensch sagt 1+1=2!
Welches 1+1=2 ist das Bessere?
Welches ist das Richtigere, welches das Anwendungswürdigere?
Schlimmer noch:
Gott sagt 1+1=3!
Der Mensch sagt (erst) 1+1=3!
Der Mensch ändert später die Meinung und sagt nun 1+1=2!
Der Gott (fixiert in den Schriften) ändert sein Ergebnis nicht.
Welches ist nun richtiger? 1+1=3 oder 1+1=2?
Sagte der Mensch einst 1+1=3, dann verwirft man leicht, was er einst dachte und korrigiert in 1+1=2.
Doch sagte ein Gott 1+1=3 dann fällt es einigen schwer, davon Abschied zu nehmen und zu akzeptieren, dass 1+1=2 ist.
Würde also in der Heiligen Schrift 1+1=2 stehen, wäre es doch irrelevant, ob dies von einem Gott stammt oder von Menschen erfunden wurde.
Doch dann verstehe ich nicht, warum man so darauf besteht, dass ein Gott unter allen Umständen existieren muss - entgegen jeder Erkenntnis. Dies wäre nur in einem einzigen Fall von Bedeutung: Wenn in der Heiligen Schrift 1+1=3 stünde. Nur in diesem Fall wäre es von Bedeutung, dass dies ein Gott sagte, nur wäre es denknotwendigerweise genau in diesem Fall gleichzeitig eine völlig wertlose, ja irreleitende Aussage, die so oder so korrigiert werden müsste, selbst wenn - als Gedankenspiel - 1+1=3 in der himmlischen Sphäre richtig wäre.
Bei uns hat jemand, der zu einem Euro einen weiteren legt lediglich zwei.
Fazit: Stünde in der Heiligen Schrift die Wahrheit, könnte auf diese fast hysterische Verteidigung der Existenz Gottes (und all seiner Propheten) verzichtet werden, denn in der Bibel stehen so oder so Wahrheiten. Muss aber ein Gott der Urheber sein, weil Unwahrheiten darin stehen, dann ist das Buch der Bücher wertlos für Menschen, egal, wer es geschrieben hat.
Ansonsten war ich von der Debatte insoweit positiv überrascht, als dass sie deutlich zeigte, wie inkonsistent und letztlich dumm die Welt des Ken Ham konstruiert ist. Bill Nye hat wirklich eindrucksvoll bewiesen, dass 1+1 ungleich 3 ist, sondern noch immer 2 ergibt. Ken Ham darf dies natürlich nie zugeben, weil er sonst sein teures Museum dicht machen könnte.
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Antwort auf #3 von Bernd Kammermeier:
> Mir kommen zu dem Thema noch ein paar weitere Gedanken, da Ken Ham ja so von der Richtigkeit von Gottes Wort überzeugt ist:
>
> Was wäre, wenn sich christliche Gläubige mal einen Moment lang vorstellen, es gäbe keinen Himmel und den darin lebenden Gott. Die Bibel wäre dann Menschenwerk von wem auch imm...
Hallo Bernd,
Du sprichst hier etwas sehr wichtiges an: Die Wissenschaftliche Methode zeichnet sich ja weniger dadurch gegenüber religiösen Schriften aus, daß sie mehr Wissen angehäuft hat - das ist eher eine (sehr wichtige) Auswirkung der Methode. Die Methode selbst zeichnet sich viel mehr dadurch aus, wie sie mit menschlichen Fehlern umgeht.
Kurz gesagt: Derjenige Wissenschaftler, der zeigt, daß die bisherige Theorie (=Modell, nicht Hypothese) falsch war, bekommt quasi automatisch den Nobelpreis - beispielsweise Einstein, Planck, Heisenberg usw.
Derjenige der in einer religiösen Gemeinschaft zeigt, daß die bisherige Lehre falsch ist, bekommt im besten Falle einen Rauswurf, im schlechteren Falle lebenslänglichen Hausarrest und Lehrverbot (Galilei) oder wird gleich verbrannt oder gesteinigt.
Wissenschaft lebt also von dem Versuch, Fehler zu finden. Und nur wenn trotz ehrlicher Versuche - ermutigt durch Belohnungen die winken - keine Fehler gefunden werden können, gilt ein Modell als (vorläufig) richtig. Auch die Evolutionstheorie ist nicht in Stein gemeiselt und ich kann mir durchaus noch einige Überraschungen vorstellen. Meines Wissens gibt es jetzt bereits schon die Kenntnis einiger Gene in Kartoffeln oder so, die durch eine Art "natürlicher Gentechnik" mittels Viren von anderen Spezies stammen. Der Stammbaum ist also nicht ganz so "lupenrein", wie er es nach der klassischen Evolutionstheorie sein sollte. Es wird auch in Sachen Epigenetik des Immunsystems sicher noch einige Überraschungen geben. Ganz abgesehen von den noch großen Lücken in Sachen Entwicklung des ausgefeilten Systems rund um die Duplizierung der DNA und deren Zusammenspiel mit den Proteinfabriken. Die Kreationisten weisen ja zu Recht darauf hin, daß das System viel zu komplex ist, um durch reinen Zufall entstanden zu sein. Nur übersehen sie, daß die Evolution das auch nie behauptet hat. Vielmehr muß es ein einfacheres Vorgängersystem gegeben haben. Nach Kreationistenlogik mit all ihren Strohmann-Argumenten müßten auch Computer von Gott erfunden worden sein, denn heutige Computer können auch nicht mehr ohne die intensive Verwendung bereits vorhandener Computer gebaut, geschweige denn entwickelt werden. "Also" kann es keinen ersten Computer gegeben haben, ohne ein "Göttliches Wunder(tm)" - jedenfalls nach Kreationistenlogik.
Wir wissen natürlich, daß das Quatsch ist und daß die ersten Computer noch primitiv genug waren, um sie eben ohne vorher bereits vorhandene Computer zu konstruieren. Ebenso wie es auch früher mal Hochöfen gab, in denen kein Stahl verbaut war, wie dies in modernen Hochöfen zwingend der Fall ist. Praktisch jede hochentwickelte heutige Technik benutzt genau das, was sie erst erzeugen will - warum sollte das bei der hochentwickelten DNA anders gewesen sein? Eine Eukaryotische Zelle, wie sie zum Beispiel alle Mehrzeller haben, ist nicht irgend etwas archaisches, sondern im Grunde bereits das Ergebnis einer vorherigen aufwändigen und Jahrmilliarden alten Evolution. Das wird leider auch gegenüber Kreationisten allzu selten klargestellt. Aber gut, die würden das vermutlich ohnehin nicht verstehen (wollen).
Jedenfalls geht die Wissenschaft nicht unter, wenn erhebliche Teile der Theorie durch INTERNE Klärung von Widersprüchen überholt werden und durch verbesserte Theorien ersetzt werden. Die Physik ging auch nicht unter, nachdem Einstein, Planck und Heisenberg sie "generalüberholt" haben.
Genau das Gegenteil ist der Fall: 80% oder mehr unseres modernen Lebens basiert direkt oder indirekt gerade darauf, daß die moderne Physik vor kaum mehr als 100 Jahren die alten Modelle zu "spezialfällen" eines weit umfassenderen Modells degradierte. Einsteins Relativitätstheorie, die so gerne zitiert wird, ist dabei sogar eher unwichtig. Viel wichtiger für das heutige Leben ist die Quantenmachanik, ohne die kein Transistor funktionieren würde und das Internet undenkbar wäre. Alles Ergebnis einer echten Revolution innerhalb der Wissenschaft, gerade weil sie eben kein festgefügter Glaube ist, sondern sich selbst erneuern kann, im Gegensatz zu religiösen Systemen, die uns ausgerechnet die Idee verkaufen wollen, sie seien irgendwie hilfreich für das "kritische Denken" gegenüber wissenschaftlichen Theorien.
Die Biologie wird auch nicht untergehen, wenn die Evolution noch einige Überraschungen bereit hält. Göttliche Offenbarungen braucht die Wissenschaft hierfür aber nicht dringender als Du und ich einen Kropf.
Antworten
Hallo,
ich bin derjenige, der den Artikel vor der Debatte übersetzt hatte und ich habe - vielleicht etwas ungeschickt platziert - unter den allgemeinen Diskussionen eine Sammlung von Medienreaktionen, zusätzlichen Videoclips, u. a. auch seitens Bill Nye und Ken Ham direkt nach der Debatte in einem Sammelbeitrag gepostet. Diskussion DARÜBER sollte möglichst zentral laufen, also vielleicht eher DORT:
http://de.richarddawkins.net/discussions/256#
Diskussion über die Debatte selbst paßt natürlich nach wie vor am besten direkt hierher.
Mir ist bei dieser Debatte etwas wichtig, was Bill Nye sehr schön heraus gearbeitet hat,
was aber leider oft untergeht:
Klar ist Kreationismus Unsinn - aber in ihren Kirchen sollen die doch predigen und glauben,
was sie wollen. Das Problem entsteht ja erst dadurch, daß diese Antiwissenschaft ja ständig
in die Schulen gebracht werden soll. Umgekehrt wäre das so, wie wenn Wissenschaftler fordern
würden, bei den Sonntagspredigten in der Kirche sollte "gleichberechtigt" auch immer ein
Kurs über Evolution stattfinden müssen. Da wäre ich evtl. sogar auf Seiten der Kirchen, die sich
so was natürlich verbitten würden.
Diese unverschämten "Invasionsversuche" der Kreationisten sind es ja, die sich Bill Nye verbitten
mußte - eine Schande, daß so etwas überhaupt nötig ist, denn die Wissenschaft hat ja gerade
selbst ausgefeilte Methoden, um falsches Wissen mit Widerspruch zu konfrontieren und dadurch
mit Fehlern umzugehen.
Gut fand ich auch, daß Bill Nyes so wenig wie möglich über Evolution gesprochen hat - so wichtig mir
persönlich das Thema auch ist. Denn erstens wird hier ja immer ein Strohmann einer "Biologenverschwörung"
aufgebaut, während ja in Wahrheit gerade die Physik und Geologie mit ihren harten Fakten von den Kreationisten
angegriffen werden. Und im Gegensatz zur Religion kennen Physik und Geologie keine "Opfergaben", die
stellen ja nicht der Biologie zuliebe ein höheres Erdalter fest, sondern aus objektiven eigenen Gründen.
Auch taktisch kann Bill Nye durch diese Konzentration auf die Physik eher einen Sohn oder eine Tochter eines
Kreationisten überzeugen, denn daß die USA durch Technologie Geld verdienen - und auch ihre Orangen mit dem
LKW in den Laden gelierfert bekommen, das ist auch für Kreationisten ein Wert, während denen ein realistisches
Menschenbild, das nur die Evolution vermittelt, total egal ist.
Schön fand ich immerhin, daß sogar ein Rechtsaußen wie Pat Robertson inzwischen Ken Ham zurück pfeift, ebenso
wie andere Christen, die sich so langsam beschweren, daß Ken Ham sie lächerlich macht. Insgesamt bin ich mit der
Debatte also ganz zufrieden - Wunder konnte man vorher ohnehin nicht erwarten. Und wenn nur 2% der Kreationistenkinder
dadurch den Rücken gestärkt bekommen, ungebremst von religiösem Wahn Naturwissenschaften zu studieren, dann hat sich
die Debatte wohl letztlich gelohnt.
Freundliche Grüße,
Günter Dantrimont
Antworten
Antwort auf #1 von Bernd Kammermeier:
> Die einzig legitime Antwort auf diese Frage ist "Nein".
>
> Das sehe ich auch so.
> Äpfel unterhalten sich eher mit Birnen über einen guten Obstsalat, als ein Wissenschaftler mit einem Kreationisten über ein einheitliches Weltbild.
>
> Das Kernproblem ist, dass beide nicht die gleiche Sprache sprechen. Ich...
Neben der Gewohnheit auch das Bestreben der Institutionen, die Menschen kontrollieren zu können. Nicht auszudenken, wenn alle anfangen würden selber zu denken und Fragen zu stellen...
Antworten
Die einzig legitime Antwort auf diese Frage ist "Nein".
Das sehe ich auch so.
Äpfel unterhalten sich eher mit Birnen über einen guten Obstsalat, als ein Wissenschaftler mit einem Kreationisten über ein einheitliches Weltbild.
Das Kernproblem ist, dass beide nicht die gleiche Sprache sprechen. Ich selbst habe schon mit vielen Gläubigen und Halbgläubigen über "Gott und die Welt" diskutiert, ohne jemals das Gefühl zu haben, dass wissenschaftliches Denken mit Falsifizieren oder Verifizieren verstanden wurde. Oder dass die Beweislast beim Behauptenden liegt. Oder was eine Theorie ist. Oder oder...
Nichts davon. Sie sprechen einfach eine andere Sprache.
Hin und wieder frage ich, woher bitte bronzezeitliche Hirten im vorderen Orient etwas über den Inhalt der letzten Spalten wüssten, welche die Wissenschaft heute noch lässt, weil auch sie letztlich nie ALLES ergründen kann. Die Antwort: "Gott selbst hat es ihnen offenbart!"
Diskussion beendet.
Deshalb lasse ich das heute sein. Ich frage nur noch nach gesellschaftsrelevanten Themen, wie Moral/Ethik, Homophobie, Umgang mit Anders- oder Nichtgläubigen und religiöse Privilegien - wie das Recht zu Genitalverstümmelung, religiöser Erziehung, den Bezug von Steuermitteln ohne Gegenleistung etc.
Gläubige können gerne in ihren Glaubensinhalten ertrinken, können sich sogar daran ergötzen oder ekstatische Gefühle erleben - solange sie niemanden reinziehen, schon gar keine Kinder.
Das wäre mein Deal:
Wir lassen euch euern Kreationismus, ihr lasst uns die Kinder in Ruhe. Zumindest in Kindergärten und Schulen, in Politik und Gesetzbüchern, in Krankenhäusern, Ethik- und Rundfunkräten, in Medien und dem täglichen Leben sollte das hinzukriegen sein. Noch ein, höchstens zwei Generationen, dann ist der Spuk aus der Bronzezeit sowieso vorbei. Moderne Menschen lassen sich - bei aller Bequemlichkeit des Glaubens - nicht dauerhaft dumm halten. Außer Theologen profitiert heute niemand mehr in einem Beruf von Glaubensinhalten. Sie sind vollkommen wertlos und nur die liebe Gewohnheit hält einen Teil davon künstlich am Leben.
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Absolut richtig ! Die Wissenschaft ist das einzige Instrument , überhaupt Wissen anzuhäufen , mit Glauben gelingt keine einzige wirkliche Erklärung irgendeines Vorgangs der Welt , im Gegenteil : Alltägliche Dinge werden mystifiziert ! Daher gibt es zur Wissenschaft keine Alternative , der Glaube taugt zu keinen Erklärungen und zu keinem Erkenntnisgewinn.
Trotzdem muß aber darauf hingewiesen werden , daß die Wissenschaftler auch nicht immer konsequent darin sind, Irrtümer einzugestehen. Und der Einfluß der Religionen auf die Wissenschaft ist leider immer noch vorhanden. Die Urknalltheorie ist dafür das beste Beispiel.
Wenn man einfach mal verstehen würde , daß die Milliarden und Abermilliarden Euro , die in nutzlosen CERN-Experimenten versickern an anderen Stellen unvorstellbar viel besser aufgehoben wären , wie an der Schaffung von wirklicher Bildung und wirklich funktioniernde Renten- und Krankenkassensystemen und einiges mehr , das wäre der erste Schriitt in eine bessere Welt.
Die Wissenschaft hat viel erreicht , kein Zweifel , sie könnte aber noch weit mehr erreichen , wenn ihr eigener Grundsatz der Selbstkorrektur wirklich wäre und die Wissenschaft mehr Macht hätte als jedweder Aberglauben. Davon sind wir allerdings unendlich weit entfernt. Wir müssen sogar fassungslos feststellen , daß sogar Astrologen und Wünschelrutengänger ihren gesetzlichen Segen haben und ihre "Arbeit" gesetzlich als normale Arbeit durchgeht.
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