Ein Pegida-Mann posiert als Hitler, und alle reden von einer Schande für Deutschland. Dabei täte es den Deutschen gut, ab und zu den Führer zu veralbern. Denn Ironie ist eine Form der Aufarbeitung.
Es ist schon eine Weile her, dass ein deutscher Musiker, der mit seinem Orchester nach Israel gereist war, eine Rechnung in einer Tel Aviver Hotelbar mit "Adolf Hitler" unterschrieb. Der Bassist war kein Alt- und kein Neonazi, weder NPD-Fan noch Antisemit. Er war nur angetrunken und dem Wohlverhaltensdruck, der auf ihm als Vertreter der deutschen Kultur lastete, nicht gewachsen. So kam es zu der Übersprunghandlung, die allenfalls geschmacklos, aber kein politisches Bekenntnis war.
In Israel blieb der Vorfall weitgehend unbemerkt, aber in Deutschland brach der Aufstand der Anständigen aus. Alle waren sich einig, der Musiker sei "eine Schande für Deutschland". Damals gab es noch keine Pegida und keine Legida, aber bereits eine Antifa, die umso heftiger gegen Adolf Hitler und die Seinen kämpfte, je länger das Dritte Reich tot war. Der Mann verlor seinen Job, seine bürgerliche Existenz und ward nie mehr gesehen oder gehört.
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