Mit Gurt und Gottes Segen

Jedes Jahr pilgern Hunderte Gläubige nach St. Christophen in Österreich, einem der ältesten Wallfahrtsorte für Autofahrer. Sie hoffen auf himmlischen Beistand - und auf kleine Wunder.

Mit Gurt und Gottes Segen

"Gerhard, Du wirst es nicht glauben", sagt Heidi, "der Kratzer ist weg." Die Frau trägt Sonnenbrille und ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Ihr Bruder, Gerhard Hinterhofer, steht bei 32 Grad Hitze neben seiner Corvette Stingray, Baujahr 1976. Trotz eines luftigen Tank-Tops schwitzt er mit einem Marylin-Monroe-Motiv auf der Brust. Sein Ami-Schlitten ist eine coole, gepflegte Kiste, die nur einen winzigen Schönheitsmakel besitzt: Im Kotflügel blitzt eine Schramme im blauen Metallic-Lack. Die soll jetzt weg sein - wer's glaubt, wird selig.

Genau deshalb sind die meisten der 800 Auto-, Motorrad- und Traktorfahrer nach St. Christophen in Österreich gekommen - des Glaubens wegen. Seit 1928 findet etwa 50 Kilometer von Wien entfernt die Autoweihe statt.

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