Neue Strategie: Krebs mit seinem Müll ersticken

Forscher in Wien haben in der Tumortherapie einen völlig neuen Weg geöffnet: Dabei wird ein Enzym blockiert, das gefährliche Produkte des Stoffwechsels entsorgt. Die bleiben nun in Krebszellen und bringen sie zu Tode.

Neue Strategie: Krebs mit seinem Müll ersticken

Wir haben eine neue Strategie gegen Krebs, und wir haben zugleich einen Wirkstoff, das kommt selten vor“, berichtet Giulio Superti-Furga, Chef des Research Center for Molecular Medicine der Akademie der Wissenschaften in Wien (CeMM): „Es ist wie ein Doppel-Jackpot!“ Und das eben in einem Spiel, in dem es um Leben und Tod geht. In dem gibt es bisher vor allem zwei Strategien: Die traditionelle will Krebszellen dadurch in den Tod treiben, dass sie Fehler in sie hineinbringt, Mutationen, sie macht das mit Strahlen- und Chemotherapien, die werden gegen die meisten Tumore eingesetzt, sie sind unspezifisch, das heißt auch, dass sie alle Körperzellen treffen, auch gesunde.

Und seit etwa einem Dutzend Jahren kommen gezielte Therapien für einzelne Krebsarten, auf dieses Feld konzentriert sich gegenwärtig die Forschung der pharmazeutischen Industrie. Superti-Furga und seine Mitarbeiter sind auf einem dritten Weg, ihre mögliche Therapie wendet sich breit gegen viele Krebsarten, aber greift keine gesunden Zellen an. Ausgangspunkt ist just das, was Tumorzellen einen Vorteil gegenüber anderen Zellen verschafft, sie wachsen rascher und teilen sich häufiger. Das heißt auch, dass ihr Stoffwechsel auf höchsten Touren läuft, die Zellkraftwerke (Mitochondrien) laufen heiß. Und sie produzieren entsprechend viel Müll, darunter hochaggressive „freie Radikale“, reaktive Sauerstoffverbindungen, die greifen Lipide an, aber auch Nukleotide, das sind die Bauteile von DNA und RNA. Die werden durch den Sauerstoff oxidiert. Und wenn sie dann in DNA oder RNA eingebaut werden, nehmen die Zellen tödliche Schäden.

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