Reichsbürger, Montagsdemonstranten, NPD und jetzt auch Xavier Naidoo: Was heute Systemkritik heißt, ist oft kaum mehr als eine organisierte Denkverweigerung.
In den achtziger Jahren konnte man mit wohl temperierter Systemkritik noch staatszersetzende Ängste schüren. Spätestens seit der Finanzkrise ist radikale Systemkritik indes im Mainstream angekommen. Aber was heute bisweilen unter diesem Namen läuft, offenbart sich oft nur als die Fortsetzung des Wahnsinns mit anderen Mitteln. Das hat beispielsweise Xavier Naidoo gerade gezeigt.
Am Tag der deutschen Einheit trat der Popsänger zunächst vor einem Haufen sogenannter Reichsbürger auf, hernach bei einer sogenannten Friedensmahnwache. Also vor jenen Leuten, die sich vom "alliierten Diktat" befreien wollen und die Bundesrepublik als eine Art großangelegte Truman Show betrachten. Kritisch, wie Naidoo eben ist, empfahl er dem Publikum dann auch mal nachzudenken.
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Kommentare
Indem man ein schlechtes Beispiel für Systemkritik kritisiert, kann man noch nicht Systemkritik an sich kritisieren.
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