Opas Lebenserfahrung kommt genetisch auf die Enkel - nur wie?

Gene werden von der Umwelt moduliert, und das wird vererbt. Aber die Aufdeckung der Mechanismen kann Jahrzehnte dauern.

Opas Lebenserfahrung kommt genetisch auf die Enkel - nur wie?

„Es gibt so viele Arten, wie sie am Beginn vom Unendlichen Wesen erschaffen wurden“, publizierte 1737 Linnaeus, später fügte er hinzu, dass „nie neue Arten entstehen“. Denn der große Systematisierer, der Ordnung bzw. Nomenklatur in die Natur brachte, war ein frommer Mann. Und er brauchte zum Systematisieren Merkmale, die sich nicht wandeln, bei Blütenpflanzen die Zahl und Form der Blütenblätter, das Echte Leinkraut (Linaria vulgaris) etwa hat Lippenblüten, die am unteren Ende einen Sporn tragen. Aber im Sommer 1743 fand man ein Leinkraut mit fünf Spornen, es kam zu Linnaeus, dem brach die Welt zusammen: „Das ist nicht weniger bemerkenswert, als es eine Kuh wäre, die ein Kalb mit dem Gesicht eines Wolfs zur Welt bringt.“

Er nannte die Pflanze Peloria, das heißt im Griechischen Monster (und er strich in späteren Buchauflagen den Satz, dass keine neuen Arten entstehen). Peloria machte Karriere, Goethe bewunderte sie, Darwin nahm sie als Beleg für die Evolution. Aber das ist sie nicht, zumindest nicht im Sinn der Darwinisten, bei denen Genkombinationen und -mutationen für neue Formen sorgen. In den Genen jedoch ist Peloria identisch mit Linaria. Wo der Unterschied liegt, bemerkte man erst in den 1990er-Jahren. Bei Peloria ist die Aktivität eines Gens verändert – bzw. völlig stillgestellt –, durch Methylierung, das Anhängen einer Methylgruppe.

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