Richards Twitter Ecke (72)

Mehr als 30.000 Tweets, über 2,8 Millionen Follower. Richard Dawkins nutzt Twitter mit viel Elan.

Richards Twitter Ecke (72)

Hier präsentieren wir regelmäßig einige seiner interessanten, und auch teilweise provokanten, Tweets, da nicht alle seine Twitter Aktivitäten verfolgen. Die deutsche Übersetzung liefern wir gleich dazu.

That some Americans love embryos and hate women was already clear. But this case raises the insanity to obnoxious heights that seem to me literally beyond belief.

Dass einige Amerikaner Embryos lieben und Frauen hassen, war bereits bekannt. Aber dieser Fall treibt den Wahnsinn in abscheulichen Höhen, die für mich buchstäblich unvorstellbar erscheinen.​

— Richard Dawkins (@RichardDawkins) 27. Juni 2019

Richard Dawkins´ Kommentar zu einem Artikel über eine Frau, die in Alabama wegen Totschlags angeklagt wurde, weil sie ihr ungeborenes Kind durch einen Schuss in den Bauch während eines Streits, welchen sie angefangen hatte, verloren hat. Die Schützin kam frei.

Hier geht's zum Originalartikel...

Kommentare

  1. userpic
    Norbert Schönecker

    Erstens: Im letzten Satz des obigen Artikels müsste es richtig heißen: Die Schützin kam frei (nicht "der Schütze"). Das ist im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Frauenhasses nicht unwesentlich (ansonsten wäre es egal).

    Zweitens: Der Vorwurf gegen das schwangere Schussopfer war nicht nur, dass sie den Streit angefangen habe. Es hieß, die Schützin habe in Notwehr gehandelt. Dann bekommt die Untersuchung gleich ein anderes Bild. Man stelle sich folgende Szene vor: Ein Angreifer attackiert einen Menschen tätlich - der Angegriffene weiß sich nur zu helfen, indem er auf den Angreifer schießt - der Schuss trifft unglücklich einen unbeteiligten Dritten. Wer ist schuld? Der ursprüngliche Angreifer (weil er die ganze Tragödie ausgelöst hat)? Oder der Schütze (weil er schlecht gezielt und unschuldige Menschen gefährdet hat)? Oder niemand (es muss ja nicht immer jemand schuld sein, manchmal haben Menschen einfach Pech)?
    Im obigen Fall war der "unbeteiligte Dritte" der Embryo, der ja nun wirklich nichts dafür kann, dass er nun nicht mehr lebt.

    Es sind also (mindestens) drei Fragen zu klären.
    Erstens: Wurden die Schüsse wirklich in Notwehr abgegeben?
    Zweitens: Wer (wenn überhaupt jemand) ist schuld, wenn ein in Notwehr abgegebener Schuss einen Unbeteiligten trifft?
    Drittens: Genießt ein Fötus (in diesem Fall: fünfter Monat) den Schutz durch Gesetze, konkret durch das Strafrecht?

    Ganz so "wahnsinnig", wie Dawkins das nennt, scheint mir die ernsthafte Beschäftigung mit dem Fall nicht zu sein.

    Es wurden übrigens beide Verfahren (gegen die Schützin wie gegen die angeschossene Frau) eingestellt. Mit welcher juristischen Begründung, weiß ich nicht. Die Notwehr scheint aber für das Gericht ziemlich eindeutig gewesen zu sein, sonst wäre das Verfahren gegen die Schützin (schon allein wegen schwerer Körperverletzung) nicht eingestellt worden. Ansonsten kann das mediale Interesse samt gesellschaftlicher Aufregung eine Rolle gespielt haben, vielleicht auch der Umstand, dass das Schussopfer durch den Verlust ihres Kindes ohnehin bereits schwer gestraft ist.

    Ganz sicher recht hat die Staatsanwältin, wenn sie sagt, dass es in diesem Fall "nur Verlierer, aber keine Gewinner" gebe.

    Quelle: https://www.faz.net/aktuell/alabama-marshae-jones-nicht-mehr-fuer-tod-von-ungeborenem-kind-angeklagt-16267828.html

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    1. userpic
      Jörg Elbe

      Wir verwenden das generische Maskulinum. Wir haben es dennoch geändert, da ihr Einwand berechtigt erscheint, dass es nicht eindeutig ersichtlich ist, dass es sich bei dem Schützen um eine Frau handelte, ohne den Originalartikel gelesen zu haben.

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    2. userpic
      Gerhard Höberth

      Die Sache ist noch unverständlicher.
      Ich dachte ja beim Lesen des Textes zunächst, dass sich die Frau selbst in den Bauch geschossen hat. Erst über den Kommentar von Norbert Schönecker verstand ich, dass da noch eine andere Frau beteiligt war.

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