Lange galt Liebe als wechselseitiger Besitz, als gegenseitiger Tausch. Soziologen sind skeptisch, denn der Tausch könnte dauerhaft nicht durchgehalten werden. Ist Liebe eine verkappte Tauschbeziehung, oder kommt es zur Hinterziehung?
Eine der berühmtesten Definitionen der Ehe ist die ziemlich trockene von Immanuel Kant. Es handele sich bei ihr, schreibt er in seiner „Metaphysik der Sitten“, um die „Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften“. Das war 1797. Inzwischen sind daran Korrekturen angebracht worden, was das verschiedene Geschlecht und auch was die „Lebenswierigkeit“ angeht.
Der Bielefelder Soziologe Stefan Beher hat jetzt einen zeitloseren Aspekt von Kants Formulierung untersucht, die Wendung „wechselseitiger Besitz“. Verengt man nämlich den Blick nicht auf „westliche“ Verhältnisse, dann werden weltweit sechzig Prozent aller Ehen aus Gründen geschlossen, die nicht unmittelbar diejenigen der Ehepartner sind.
Weiterlesen im Originalartikel.
Kommentare
Neuer Kommentar